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RLB OÖ will ein regionaler Player bleiben

Von Brigitte Pechar, Geinberg

Wirtschaft

Die Raiffeisen Landesbank Oberösterreich (RLB OÖ) sieht sich nicht als Global Player, sondern als Partner für Unternehmen auf regionaler Ebene. Dass der Ansatz richtig sei, bestätige der | Marktanteil bei Industriefinanzierungen in OÖ von 30%. Der Marktanteil in OÖ insgesamt beträgt 45%.


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Es sei wichtig, den Spagat zu schaffen zwischen moderner Banktechnologie, weltweiter Einsetzbarkeit und der Stärke vor Ort, erklärte RLB-Generaldirektor Ludwig Scharinger Samstag Abend vor

Journalisten in der Therme Geinberg, die die RLB finanziert hat. Scharinger konnte sich einen Seitenhieb auf die "Hochzeit der Titanien" (Deutsche Bank und Dresdner Bank) nicht verkneifen: Die RLB OÖ

verfüge bein Investment-Banking, beim Firmenkundengeschäft und beim Allfinanzbetrieb bereits über jene Dynamik, die sich die weltweit größte Bank vornehmen will. Im Gegensatz zu anderen

Banken-Chefs setzt Scharinger weiter auf Industriebeteiligungen, die · neben Private Public Partnership-Projekten, Internet-Banking und Unterstützung der Unternehmen im Exportgeschäft · einen

strategischen Schwerpunkt darstellen. Von einem Rückzug auf die sogenannte Kernkompetenz ist bei der RLB nicht die Rede. Im Gegenteil, Scharinger will Unternehmen beim Aufbau oder der

Umorganisation unterstützend begleiten. Die RLB stellt Chancen- und Partnerkapital zur Verfügung. "Es wird in Zukunft zu wenig sein, Kredite zu geben, den Zinsenzähler einzuschalten und darauf zu

warten was herauskommt", sagte Scharinger. Beim Chancenkapital etwa partizipiert die RLB am Erfolg des Unternehmens, anstatt Zinsen zu lukrieren. Partnerkapital gibt es für jene Unternehmen, die

strategische Partner suchen. Bis diese gefunden werden, springt die RLB ein. Die RLB OÖ verfügt derzeit über 292 Beteiligungen mit einem Volumen von 7,3 Mrd. Schilling.

Für heuer hat sich Scharinger das "ehrgeizige Ziel" gesteckt, die Bilanzsumme von 112 Mrd. auf 120 Mrd. Schilling zu erhöhen. Die Latte für das Betriebsergebnis liegt bei 660 Mill. (nach 638 Mill.)

Schilling.

Zufrieden zeigte sich Scharinger mit der sogenannten Schweizer Lösung beim Überbringersparbuch nach dem Wegfall der Anonymität, die er bis zum letzten Tag verteidigt habe. Allerdings hat er noch

einen Wunsch: "Beim Überbringersparbuch soll die Schenkungssteuer wegfallen". Diese sollte ebenso wie die Erbschaftssteuer durch die KESt. erledigt sein.