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RLB OÖ will ihre Anteile aufstocken

Von Veronika Gasser

Wirtschaft

"Wir müssen aufpassen, dass es nicht zu feindlichen Übernahmen kommt." Ludwig Scharinger, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank OÖ, warnt in Bezug auf die Privatisierung des ÖIAG-Unternehmens voestalpine vor einem unüberlegten Abverkauf. Er bestätigt, dass eine Aufstockung der voestalpine-Anteile - derzeit hält die RLB 7% - geplant ist.


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"Die voestalpine ist und bleibt für uns ein blue chip". Scharinger weiß, dass der Börsekurs weit unter dem Wert des Unternehmens liegt. Einer feindlichen Übernahme müsse daher vorgebeugt werden. Gerüchte, wonach der Magna-Konzern an Europas größtem Stahlwerk interessiert sei, mahnen den Bankchef zu Wachsamkeit: "Wir müssen sehr aufpassen und die Ohren spitzen." Jedenfalls gebe es für die voestalpine keinen richtigen strategischen Partner. Scharinger plädiert dafür, dass das Management von Industriebetrieben sich in der Region verantworten muss.

Aus Sorge um Österreichs Unternehmen und damit Headquarter nicht abgezogen werden, habe die RLB als Vorsorgeprodukte die Österreich Fonds ins Leben gerufen. In diesen sind ausschließlich heimische Titel enthalten. Der erste Fonds hat ein Volumen von 20 Mill. Euro, zwei weitere werden folgen. Scharinger bestätigte auf Anfrage der "Wiener Zeitung", dass fast alle ÖIAG-Unternehmen (Telekom, Boehler-Udedeholm und VA Tech) auf den Einkaufslisten der Fondmanager stehen.

Durch die dritte Pensionssäule, die vorsieht, dass mindestens 40% in inländischen Aktien zu veranlagen sind, werde "die Wiener Börse wachgeküsst". Mit 25% der Mittelstands-Finanzierungsgesellschaft "Österreich Investment AG" - diese hat ein Eigenkapital von 80 Mill Euro und gehört zu 28% der RLB sowie den oberösterreichischen Raiffeisenbanken - will Scharinger an die Börse.

In Bayern läuft man uns nach

Als großer Erfolg erweist sich das Bankengeschäft für die RLB in Bayern. "Uns laufen die Kunden nach." Vor allem da sich die deutschen Banken vom Kunden verabschieden. Mit nur fünf Filialen werden 1.000 Firmen- und 1.100 Privatkunden betreut. Der Umgang mit hauseigener IT-Software ist die Voraussetzung.