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Rollenspiele(r)

Von Reinhold Aumaier

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Wir alle spielen · rund um die Uhr · mehr oder weniger talentiert unsere Rollen: staatstragend, künstlerisch oder bloß privat. Johannes Rau, vom Landesvater zum deutschen Bundespräsidenten

gereift, ist eine optimale Besetzung. Seine Rede am Weihnachtsabend in der ARD: ein Gustostückl seiner Art. Danach entzückte am Christtag einmal mehr in seiner Rolle als Landes-Vater der besonderen

Art unser aller Sepp Forcher im "Klingenden Österreich".

Die schneeverzierte Naturkulisse um Kitzbühel war natürlich so etwas wie eine gmahte Wiesn. Dennoch gab es für den Wonne-Schauer in uns einige Höhepunkte. Etwa Hansi, den Hinterseer, in seiner besten

Rolle: der des nicht singenden, sondern einfach nur charmanten Plauderers. Oder die über dem linken Auge so hübsch gezeichnete Katze; sie machte dem mit grauer Joppe und weißem Bart so wunderbar in

die Winterlandschaft passenden Sepp ganz schön Konkurrenz. Die (Volks-)Musik brachte via Gehörgang Licht ins jahreszeitbedingte Dunkel mancher Seele. Ein Festtagsprogramm.

In ihren besten Rollen am Sonntagmorgen: Ulrich Wildgruber als Lyrik-Rezitator in "Du holde Kunst" sowie Oskar Werner als begnadeter Erzähler eines Märchens von Ernst Wiechert in "Patina" auf

Österreich 1. Beide Giganten sind tot. Menschlicher Erfahrungsgeist lässt sie samt ihrer Kunst für uns weiter leben. Unsere Rollen über die Feiertage · die der Rosinenschürfer und Höhepunktesammler ·

haben wir damit gewissenhaft und klug gespielt. · Sie auch?