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Rollentausch mit einigen Schwierigkeiten

Von Walter Hämmerle

Analysen

In der Steiermark regieren SPÖ und ÖVP zwar, aber nicht wirklich harmonisch. | Zwei O-Ton-Kostproben veranschaulichen wohl am besten das triste Klima in der rot-schwarzen Koalition hinterm Semmering. "Wäre die Volkspartei konstruktiver, könnte man in der Umsetzung des Arbeitsübereinkommens schon weiter sein." Und: "Die Steirerinnen und Steirer fühlen sich getäuscht und enttäuscht." Was sich da SPÖ-Landeshauptmann Franz Voves und ÖVP-Landesgeschäftsführer Hannes Missethon rhetorisch nach 16 Wochen gemeinsamer Regierungsarbeit unter SPÖ-Führung an den Kopf werfen, ist bezeichnend.


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Beide Parteien haben sich noch längst nicht in ihre neuen Rollen hineingelebt. Wer von Voves eine grundlegende Umkrempelung der Steiermark befürchtet bzw. erhofft hatte, sieht nun seine Erwartungen unerfüllt. Dazu ist der neue Landeschef schon von seiner Persönlichkeitsstruktur ein viel zu pragmatischer Charakter. Voves scheint sich an die alte Landeshauptmann-Devise zu halten, nach der viel falsch machen kann, wer viel tut.

Und auch die abgewählte Volkspartei hat ihre Lektion schnell gelernt und versucht nun die Rolle des Juniorpartners mit Oppositionstönen zu würzen. Wie das geht, hat ja die Voves-SPÖ in der Vergangenheit erfolgreich vorexerziert. So fern können die nächsten Wahlen gar nicht sein, dass sie nicht trotzdem in den Hinterköpfen der Politiker herumspuken.