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Rolls Reus

Von Christoph Rella

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Wer den Schaden hat, muss für den Spott nicht sorgen. Nachdem Borussia-Kicker Marco Reus am Donnerstag für das Lenken eines Fahrzeuges ohne Führerschein zu einer Geldstrafe in der Höhe von 540.000 Euro verdonnert wurde, hagelt es im Internet Kritik und Häme. Die Ankündigung des Klubs vom Vortag "Reus wieder ins Lauftraining eingestiegen" sorgte auf Twitter und Co. ebenso für Belustigung wie die Kalauer "Rolls Reus", "ADAC-Autofahrer des Jahres" oder "Mit Vollgas aus dem Keller". Daran, dass Reus eine halbe Million Euro löhnen muss und damit nur knapp einer Vorstrafe entgangen ist (90 statt 91 Tagsätze), stößt sich niemand. Selbst Reus nicht. "Es war eine Dummheit", sagte er in einer Stellungnahme und kündigte an, die Strafe bezahlen und eine Fahrschule besuchen zu wollen.

So weit, so einsichtig. Dafür ist es umso bemerkenswerter, dass die übrigen Akteure dieser Posse - allen voran die Polizei - in der öffentlichen Sezierung Reus’ so gar nicht vorkommen. Schließlich war es nicht das erste Mal, dass der Kicker beim Fahren ohne Führerschein erwischt wurde. Wie war es möglich, dass sich Reus über Jahre unbehelligt in seinem eh schon auffälligen Aston Martin fortbewegen durfte und erst entlarvt wurde, als er zwei weitere Gesetze brach? So wurde er nicht nur beim Rasen geblitzt, sondern soll noch dazu, wie deutsche Medien melden, einen gefälschten holländischen Pass vorgewiesen haben. Für die Polizei ist diese Episode keine Auszeichnung, denn wäre die Radarbox nicht gewesen, Reus führe wohl heute noch spazieren. Sie kann froh sein, wenn ihr böse Kommentare à la "Automat schnappt für Polizei Rolls Reus" erspart bleiben.