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Rom: Berlusconi lenkt ein

Von Rainer Mayerhofer

Europaarchiv

Premier schlägt Fini Allianz für neues Programm vor. | Wien/Rom. Im Streit zwischen Italiens Premier Silvio Berlusconi und Parlamentspräsident Gianfranco Fini zeichnete sich am Donnerstag erstmals Entspannung ab. Berlusconi rief Fini und dessen Anhänger zu einer Einigung über ein neues Regierungsprogramm auf, das er im September in einer Vertrauensabstimmung über die Runden bringen will.


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Laut italienischen Medienberichten befürchtet Berlusconi, dass sich das Fini-Lager für die Medienkampagne rund um die von Fini-Schwager Giancarlo Tulliani gemietete Wohnung in Monaco mit Dossiers über Berlusconis Auslandsbeziehungen zu Gaddafi und Putin oder gar über den Ankauf seiner Villa in Arcore revanchieren könnte. Berlusconi hatte dieses Anwesen, dessen reiner Immobilienwert seinerzeit auf 1,7 Milliarden Lire geschätzt wurde, 1974 für Aktien im Wert von 500 Millionen Lire, die er später zum halben Preis zurückkaufte, von der 23-jährigen Annamaria Casati-Stampa erstanden. Diese hatte die Villa 1970 von ihrem Vater, dem Marchese Camillo Casati-Stampa geerbt, der Selbstmord begangen hatte, nachdem er seine Frau und deren Geliebten erschossen hatte. Den Deal eingefädelt hatte Cesare Previti, ein enger Berlusconi-Vertrauter, der nach Verurteilungen in mehreren Prozessen lebenslang kein öffentliches Amt mehr ausüben darf.

Finis Anhänger begrüßten Berlusconis Dialogbereitschaft, forderten aber die sofortige Einstellung der Attacken auf Fini.