Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 11 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Es gibt ja die unterschiedlichsten Zugänge zum Weltfrauentag nächste Woche. Der deutsche TV-Satiriker Oliver Kalkofe hat sich dafür entschieden, einmal die Casting-Show "Germany‘s next Topmodel" von Heidi Klum auf ihren Nutzen für die Frauenschaft zu untersuchen. Ergebnis: negativ und aufgebracht. Er findet auf seiner Facebook-Seite, dass "Oberstrumpfbandführerin Heidi" einem jungen Publikum vermittle: "Welche Frau braucht schon Hirn, das trägt ja nur auf - selber denken macht dick!" Die einzige Botschaft von Frau Klums Sendung sei: "Da lernen wir lieber gehorchen, lächeln und hübsch sein - zurück in die wunderbar unkomplizierte Welt, als Frauen nicht mehr waren als die optische Sättigungsbeilage für den stolzen Männer-Lümmel."
Harte Worte. Aber noch härter rangenommen wurde "Profil"-Herausgeber Christian Rainer, vom Frauennetzwerk Medien. Das hat dem selbsternannten "Over-Achiever" nun mit dem Negativpreis "Rosa Handtaschl" bedacht. Und zwar, weil sein Magazin sich immer mehr zum "billig-sexistischen Boulevard" entwickle. Man müsse nämlich, polemisch formuliert, nicht jedes willkürliche Thema mit einer nackten Frau illustrieren. Der Preisträger ist ungerührt und fühlt sich mit anderen, ähnlich agierenden Magazinen von "Spiegel" bis "Time", in bester Gesellschaft. Das ist dann doch etwas ärmlich argumentiert: Bekanntlich muss man ja nicht jeden Blödsinn nachmachen. Dafür holt er sich den Preis in "rosa Stutzen" ab. Da zeigt sich wieder, was er letztens in einem Interview sagte: "Ich denke, ich kann gut erspüren, was Frauen wollen."