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Rosenkrieg ums Burgtheater

Von Petra Paterno

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Wer glaubt, dass das Burgtheater durch die allseits geschätzte neue Direktorin Karin Bergmann ein wenig zur Ruhe kommt, irrt. Das Drama geht weiter: Ex-Burg-Direktor Matthias Hartmann hat Klage gegen seine Entlassung eingereicht. Seine Abberufung sei "unberechtigt und unwirksam", verkündeten die Anwälte Georg Schima und Katharina Körber-Risak bei einer Pressekonferenz. Neben formalen Vorwürfen, die umgehend vom Burgtheater-Anwalt Bernhard Hainz dementiert wurden, sprachen die Anwälte auch davon, dass sowohl der Aufsichtsrat als auch die Holding über die Vorgänge in der Burg informiert gewesen wären und diese geduldet hätten.

Hier steht Wort gegen Wort. Sowohl die Holding als auch der Aufsichtsrat haben stets beteuert, nichts von der Schattenbuchhaltung gewusst zu haben.

Zudem habe Hartmann bereits 2011 den Wirtschaftsexperten Peter F. Raddatz zu Rate gezogen, um das Bilanzchaos zu durchforsten. Raddatz’ Einwände seien jedoch, so die Anwälte im O-Ton, "zum Salzamt geschickt worden". Demnach muss auch Hartmann Zweifel an der Art und Weise gehabt haben, wie Silvia Stantejsky ihrer Aufgabe als kaufmännischer Direktorin nachkam. Obwohl er in zahlreichen Interviews bis zuletzt gern das Gegenteil behauptet hatte.

Hartmanns Anwälte fordern nun eine volle Auszahlung des bis 31. August 2019 laufenden Vertrags und rechnen hoch, dass ihrem Mandanten an die zwei Millionen Euro zustünden. Damit nimmt das Ganze die kläglichen Züge eines Rosenkriegs an. Auch bei einem Scheidungsdrama geht es zuguterletzt nur mehr ums Geld.