2007 besser als vergangene Jahre. | Prognose für | | Paris. Die Jubelmeldungen zum diesjährigen konjunkturellen Hoch sind bekannt - und werden nun auch von der OECD trocken bestätigt: "In der Tat ist die Wirtschaftslage gegenwärtig in vielerlei Hinsicht besser, als wir sie in den letzten Jahren erlebt haben", konstatiert Jean-Philippe Cotis, Chefvolkswirt bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 17 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Besonders in Europa seien die konjunkturellen Aussichten rosig: Die OECD rechnet hier mit einer "starken und dauerhaften" Erholung, so dass Europa die USA als Motor des weltweiten Aufschwungs ablösen kann.
Das Wachstum in der Euro-Zone taxiert die OECD für 2007 auf 2,7 Prozent und im kommenden Jahr auf 2,3 Prozent - nach 2,8 Prozent im vergangen Jahr.
In den USA wird die Wirtschaftsleistung der Prognose zufolge um 2,1 und 2,5 Prozent zulegen- nach 3,3 Prozent im vergangenen Jahr. Auch in Indien und China wachse die Wirtschaft weiterhin kräftig.
Die Immobilienkrise in den Vereinigten Staaten macht den Ökonomen wenig Sorgen: Denn dort werde es "eine sanfte Landung geben", prognostiziert Cotis. Neueren Daten zufolge wird die US-Konjunktur 2007 - nach einem ersten schwachen Quartal - wieder in Fahrt kommen, und "ein Fundament für eine schrittweise Rückkehr zur wirtschaftlichen Normalität bilden". Alles wie gehabt: Mit Blick auf die fernere Zukunft tadelt Cotis allerdings, dass es "kaum Anzeichen gebe", dass sich das legendäre Leistungsbilanzdefizit verringert habe - wenn man es einmal um die konjunkturellen Schwankungen berichtigt.
Neues Gleichgewicht zwischen den Regionen
In den nächsten Jahren wird laut OECD ein "neues Gleichgewicht" entstehen: Das Konjunkturgefälle zwischen den großen OECD-Regionen (USA, Euro-Raum und Japan) hat sich weiter eingeebnet.
Doch das neue Gleichgewicht bleibe nicht ohne Risiken, meint Cotis: "Gewiss ist ein kräftigeres Wachstum in den OECD-Ländern, in denen die Konjunktur bisher schwächer war, wärmstens zu begrüßen." Doch es gebe noch ein Reihe von Unsicherheitsfaktoren, die den momentanen Sonnenschein trüben könnten - und einem nachhaltigen und kontinuierlichen Wachstum noch immer im Wege stehen. Beispielsweise bestehe auf Seiten der Geldpolitik die Gefahr, dass sich das Verhältnis zwischen Gesamtangebot und -nachfrage "vielerorts bereits in Richtung Überhitzung" verschiebt, während zugleich die Bereitschaft zur fiskalpolitischen Straffung nachlassen könnte. Ob der drohenden Inflation rät Cotis der Europäischen Zentralbank (EZB) etwas über den neutralen Zinssatz hinauszugehen. Die EZB hat bereits eine Zinserhöhung für Anfang Juni signalisiert.
Österreich wächst über Erwartungen hinaus
Für Österreich hat die OECD hat ihre Wachstumprognose für 2007 kräftig nach oben revidiert, die Konjunktur dürfte sich heuer gegenüber dem Vorjahr nur leicht abschwächen. Die Organisation rechnet mit eine Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 3,2 Prozent, in der Herbstprognose im November waren nur 2,5 Prozent erwartet worden. 2008 dürfte sich die Konjunktur aber dann stärker abschwächen, der Höhepunkt im Konjunkturzyklus wird überschritten sein. Die Regierung sollte daher die lebhafte Konjunktur nutzen und strukturpolitische Maßnahmen einführen, um ehrgeizigere Haushaltsziele zu erreichen. Dass die neue Regierung im Vergleich zu ihrer Vorgängerin einen langsameren Pfad der Haushaltskonsolidierung gewählt habe führe dazu, dass das Defizit erst 2010 ausgeglichen wird - statt wie geplant 2008.
Doch einer der Gründe für einen späteren Budgetausgleich dürfte laut OECD "die Einmalkosten im Zusammenhang mit dem Kauf von Militärflugzeugen" sein.