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Rostet die "alte Urlaubsliebe" der Deutschen?

Von Sophia Freynschlag aus Berlin

Wirtschaft

Faul im Liegestuhl statt Aktivurlaub: Österreich muss hart um deutsche Gäste kämpfen.


Berlin. Faul im Liegestuhl am Strand liegen, statt mehrere Stunden lang auf den Berggipfel wandern: So stellt sich die Mehrheit der Deutschen ihren idealen Urlaub vor. "Vom Alltag rauskommen und abschalten ist eine zentrale Urlaubsmotivation", sagt Martin Lohmann, wissenschaftlicher Berater für die deutsche Reiseanalyse der FUR (Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen).

"Österreich ist eine alte Urlaubsliebe der Deutschen", so Lohmann bei einem Pressegespräch in Berlin, zu der die Österreich Werbung (ÖW) eingeladen hatte. Österreich liege bei den beliebtesten Auslandsreisezielen der Deutschen an vierter Stelle, bei Kurzurlaubsreisen hinter Deutschland auf Rang zwei. Um die alte Liebe nicht einrosten zu lassen, müssen sich die heimischen Touristiker kräftig anstrengen. "Es gibt nicht mehr viel Potenzial für neue Gäste", meint Lohmann. Um mehr Urlauber anzulocken, müsste Österreich eine "erholsame Variante des Bergurlaubs" anbieten. Gäste wollen unterhalten und verwöhnt werden.

"Es reicht, wenn sich dieAugen bewegen müssen"

"Erlebnis bedeutet nicht nur Aktivurlaub. Es reicht, wenn sich die Augen bewegen müssen", sagt Oskar Hinteregger, ÖW-Regionsmanager für Deutschland. Österreich ziehe vor allem deutsche Paare über 45 Jahre, Senioren und Familien mit Kindern an.

"Deutschland ist der wichtigste Herkunftsmarkt für den österreichischen Tourismus", so ÖW-Chefin Petra Stolba. Sie sorgen für 38 Prozent der gesamten Nächtigungen. Die Buchungen deutscher Gäste für Österreich sind - im Gegensatz anderen Ländern wie Russland - relativ konstant, so Lohmann. Die Auswahl an Reisezielen werde jedoch immer größer. Die Zahl der deutschen Gäste blieb im Vorjahr mit 11,75 Millionen konstant. Aufgrund kürzerer Aufenthalte sanken die Nächtigungen gegenüber 2013 um 2,6 Prozent auf 49,51 Millionen.