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Roter Teppich für Big Spender

Von Christina Böck

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Österreich hat ja schon manch wichtigen Beitrag in Hollywood geleistet. Billy Wilder. Arnold Schwarzenegger. Das Wiener Kanalsystem. Das Edelweiß und die Trappfamilie. Zuletzt die ganze schöne Oper für "Mission Impossible". Aber das war noch gar nichts. Denn jetzt macht sich das ultimative österreichische Kulturgut daran, Hollywood zu erobern: der PEZ-Spender.

Vom sagenhaften Erfolg des "Lego-Movies" angespornt, hat eine US-Filmfirma jetzt die Verwertungsrechte der österreichischen Zuckerlfirma gekauft und plant ein Animationsabenteuer, in dem nur Dropsspender mitspielen. Worum es dabei gehen wird, ist noch nicht ganz klar. Viele Kampfszenen dürfte es aber nicht geben, denn jedes Mal, wenn einer einen Kinnhaken bekommt und der Kopf nach hinten kippt, purzelt ja ein Minzbonbon heraus. Andererseits tut man sich mit Kinnhaken ohnehin schwer, wenn man, wie die PEZ-Spender, gar keine Arme hat. Laut Wikipedia werden übrigens die Hälfte aller PEZ-Zuckerl in den USA verzehrt. Da war es ja wirklich nur ein kleiner Schritt auf die Kinoleinwand.

Wir hätten aber noch mehr anzubieten für kuriose Fiktionalisierungen: Wie wäre es mit einem Actionfilm, in dem Red-Bull-Stier gegen Almdudler-Trachtenpärchen antritt? Oder puristischer: ein Mannerschnitten-Melodram? Aus bodenständigen Steyr-Traktoren und bei Hipstern neuerdings so beliebten Puch-Fahrrädern ließe sich doch auch etwas spinnen. Und weil wir nicht so sind, überlassen wir Hollywood auch den Stroh-Rum. Wäre ja nicht der erste Film, in dem eine Flasche die Hauptrolle spielt.