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Der Star am Mittwochabend hieß in vielen Sendeanstalten George W. Bush. Das Programm des amerikanischen Superkanals CNN etwa war weitgehend von ihm beherrscht. Vor allem traten Kommentatoren auf, die sich in allerlei Zukunftsprognosen ergingen.
Der deutsche Privatsender n.tv beschäftigte sich nicht mit der Zukunft, sondern mit der Vergangenheit des neuen Präsidenten. Ein interessanter Dokumentarfilm, der aus den Staaten importiert war, fasste Bushs Leistungen als Gouverneur von Texas zusammen. Fazit: Man darf diesen Politiker nicht unterschätzen. Er redet nicht nur, sondern verwirklicht auch, was er versprich bzw. androht. (So hat er beispielsweise die Umweltschutzbestimmungen des Staates Texas sehr zu Gunsten der Industrie verändert.) Ob er als Präsident auch so effizient seine Interessen verfolgen wird, bleibt abzuwarten. Das Fernsehen wird uns gewiss auf dem laufenden halten.
Auch die "ZiB 3" um Mitternacht stand im Zeichen des Machtwechsels in Washington. Unter anderem verlangte die Moderatorin Birgit Fenderl dem ORF-Amerikakorrespondenten Peter Fritz eine kleine Prognose ab: "In knapp drei Stunden wird sich Al Gore an die Bevölkerung wenden. Was wird er denn sagen?" Ohne Zögern fasste Fritz Al Gores bevorstehende Rede zusammen. Die Frage, wo er sein genaues Wissen über einen unveröffentlichten Text her habe, stellte die Moderatorin nicht. Dabei wäre auch sie nicht ganz uninteressant gewesen.