Eine allgemeine Anhebung der Krankenversicherungsbeiträge zur Sicherung der Finanzierung des Gesundheitswesens wird zwar von allen Parteien abgelehnt. Die Opposition denkt dennoch über Möglichkeiten der Einnahmensteigerung nach.
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Er habe noch keinen Patienten getroffen, der nicht zwecks Sicherung des hohen medizinischen Standards bereit sei, "zwei, drei oder vier Euro" pro Monat mehr zu zahlen. So formulierte Ärztekammer-Präsident Reiner Brettenthaler in der "ZiB 3" in der Nacht auf Mittwoch sein Plädoyer für eine allgemeine Beitragserhöhung.
Von denjenigen, die einen solchen Schritt politisch zu verantworten hätten, holte sich der Standesvertreter allerdings einen Korb. Naheliegenderweise am wenigsten konnten die beiden Regierungsparteien der Ärzte-Forderung abgewinnen. Das Konzept der Gesundheitsministerin zielt schließlich darauf ab, über die Lukrierung von Sparpotenzialen den steigenden Finanzbedarf aufzufangen.
Differenzierter fiel dagegen die Ablehnung bei der Opposition aus. Zwar sieht auch die SPÖ eine Beitragserhöhung als "falschen Ansatz" an, doch kann sie sich durchaus eine Anhebung der Höchstbeitragsgrundlage vorstellen. Derzeit wird der Krankenversicherungsbeitrag nur von den ersten 3.360 Euro des Verdienstes berechnet. In diese Richtung denken auch die Grünen. Schon mit einer Grenze von 5.000 Euro könnten die Finanzprobleme der Kassen für mehrere Jahre gelöst werden. Aber auch ein völliger Wegfall der Höchstgrenze ist für sie vorstellbar.