![Eine Illustration einer Frau mit Kopftuch.](https://media.wienerzeitung.at/f/216981/2500x1875/a87666ab3f/wz_podcast_header_fatima_storer.jpg/m/384x288/filters:quality(50))
In Rumänien kommt es diesen Sonntag zur zweiten Runde der Regionalwahlen. In der ersten Runde lag die Wahlbeteiligung landesweit bei nur 40 Prozent. In den meisten Städten kämpfen die regierenden Sozialdemokraten und die Oppositionsparteien PD und PNL um den Einzug ins Rathaus. Ausnahme bilden jene Städte Siebenbürgens, wo die Partei der Ungarn (RMDSZ) in 138 Gemeinden und Städten den Bürgermeister stellt.
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Hinter den Kulissen brodelt es allerdings bei der ungarischen Partei Rumäniens. Ausschlüsse und interne Zwistigkeiten spalten die Organisation. Zudem wird der Einfluss der ungarischen Innenpolitik immer offensichtlicher. Nicht selten kam es in der jüngsten Vergangenheit vor, dass ungarische Regierungs- und Oppositionspolitiker in Siebenbürgen Reden hielten. Dementsprechend teilt der erbittert geführte Zwist zwischen Regierung und Opposition auch die ungarische Bevölkerung Rumäniens, was sich jetzt innerhalb der RMDSZ in diversen Streitigkeiten und Abspaltungen bemerkbar macht.
Nichtsdestotrotz konnte die Ungarn-Partei im ersten Wahlgang rumänienweit acht Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Allerdings verloren einige traditionell ungarisch dominierte Städte dieses Jahr ihren magyarischen Bürgermeister. Denn die RMDSZ hat Konkurrenz in weiteren ungarischen Parteien bekommen.
Ein Wahlziel hat die RMDSZ schon ganz sicher erreicht: Der ultra-nationale und anti-ungarische Bürgermeister Georghe Funar von Klausenburg konnte abgelöst werden. Seine Bewegung, die rechtsextreme Groß-Rumänien Partei, verlor 50 Prozent ihrer Wähler in der ersten Runde der Regionalwahlen. Von diesem matten Resultat wie von der Wahlkampagne des extremen Politikers war die Landesführung seiner Partei sichtlich nicht angetan: Funar propagierte den Slogan: "Klausenburg wird nicht ungarisch". Ein Wunsch, der sich nicht erfüllen dürfte.