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Raiffeisen International scheidet aus Bieterverfahren aus. | Entscheidung über Käufer im Herbst. | Wien/Bukarest. "Mal gewinnt man, mal verliert man", heißt es in Sachen Bankenkauf für die österreichische Bankengruppe Raiffeisen International (RI). Am Montag Abend gab das Institut ihre jüngste Aquisition in Tschechien bekannt. Gestern, Dienstag, ist sie im Bieterrennen um die rumänische Großsparkasse CEC jedoch ausgeschieden.
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Im Rennen um die CEC bleiben damit die ungarische OTB und die griechische National Bank of Greece (NBG). Die zwei Bestbieter sollen nun ihre Angebote für die zum Verkauf stehenden 69,9 Prozent der CEC-Anteile bis 31. August nachbessern. Der Gewinner des Bieterverfahrens solle Ende September bekannt gegeben werden, sagte Finanzminister Sebastian Vladescu am Dienstag in Bukarest.
Die börsenotierte National Bank of Greece (nicht zu verwechseln mit der Griechischen Nationalbank) ist nach eigenen Angaben die älteste und größte Bank Griechenlands. Die NBG-Group ist wie die OTP ein Allfinanzunternehmen. Beide Banken verfolgen eine Expansionsstrategie in Südosteuropa. So ist die NBG bereits die zweitgrößte Bank in Bulgarien, dort hat sie die United Bulgarian Bank übernommen. Auch in Rumänien ist das griechische Institut schon präsent.
RI kauft in Tschechien
Für Raiffeisen besteht noch eine ganz kleine Chance, doch noch zum Zug zu kommen, falls sich die rumänische Regierung weder mit den Ungarn noch mit den Griechen einigen sollte. Diese Chance sei jedoch eher theoretischer Natur, heißt es in Bankenkreisen. Raiffeisen sei bereits die Nummer drei in Rumänien und werde auch ohne CEC im Markt weiter wachsen, hieß es auf Anfrage der "Wiener Zeitung" aus der RI.
In Tschechien übernimmt Raiffeisen International 100 Prozent der Anteile an der eBanka von der größten tschechischen Versicherung Ceska pojistovna. Offen sind noch die Genehmigungen durch die zuständigen Behörden in Tschechien und Österreich.
Der Kaufpreis beträgt 130 Mio. Euro. Mit dieser Akquisition erhöht die RI ihre Kundenbasis in der Tschechischen Republik um mehr als 70 Prozent auf fast 300.000 Kunden.