27 österreichische JournalistInnen berichten aus 27 EU-Ländern über die Europawahl - die WZ ist dabei.
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Brüssel. 27 österreichische Jungjournalistinnen und -journalisten bereisen 27 verschiedene EU-Länder, um zu ein und demselben Thema zu recherchieren, danach werden die "mitgebrachten" Geschichten in österreichischen Medien veröffentlicht: das ist das Prinzip des EU-Projekts Eurotours, das heuer in die 5. Runde geht. In diesem Jahr steht die Europawahl am 25. Mai im Fokus der Recherchereise.
Martina Pock wird für die Wiener Zeitung nach Luxemburg reisen und unter anderem mit einem Redakteur des "Tageblatt" über die Entwicklungen rund um die Wahl im Land mit dem höchsten Durchschnittseinkommen (83.700 Euro pro Haushalt) in der Europäischen Union sprechen. Außerdem wird sie Mitglieder der Kleinparteien, wie Piraten und der Linken treffen, die bei der letzten Kammerwahl jeweils nicht unwesentliche Gewinne einfahren konnten.
Spannungen an der Grenze zu Moldau?
WZ-Redakteurin Bettina Figl wird in Bukarest Vertreter von NGOs und politischen Parteien interviewen, und sie fragen, warum die Wahlbeteiligung in dem pro-europäischen Land traditionell gering ist. Außerdem will sie die Stimmung in der Bevölkerung einfangen, die am Europatag am 9. Mai gerne mit Feuerwerkskörpern und Live-Musik feiert. Außerdem wird sie die Universitätsstadt Iași bereisen, die nahe an der Grenze zur Republik Moldau ("Moldawien") liegt. Da in Moldau nach wie vor russische Truppen stationiert sind und Moldau in den kommenden Wochen ein Assoziierungsabkommen mit der EU unterschreiben wird, könnte die Stimmung dort durchaus angespannt sein…
Für die Journalistinnen und Journalisten bietet das Projekt die Möglichkeit, vier Tage lang auf eigene Faust in einem anderen Land zu recherchieren - in Zeiten, in denen Sparmaßnahmen in den Redaktionen Hochkonjunktur haben, ein seltener Luxus. Kritische EU-Berichterstattung ist dabei durchaus erwünscht. Wie es den Journalistinnen und Journalisten bei ihrer Recherche ergeht, kann auf Facebook mitverfolgt werden.
Luxemburg ist das wirtschaftlich stärkste Land in der EU. 2013 verschrieb das 2,586 qm große Land sogar einen Überschuss von 0,1% der Wirtschaftsleistung. Bei der EU-Wahl am 25. Mai herrscht, wie schon 2009, Wahlpflicht. Im EU-Durchschnitt lag die Wahlbeteiligung 2009 bei gerade mal 43%. Doch das Interesse an der Wahl sinkt selbst Luxemburg. Laut der zweitgrößten Tageszeitung "Tageblatt" liegt das Interesse der etwa 550.000 Einwohner nur mehr bei etwa 64%. Auch das Vertrauen der Bürger in die Regierung liegt nur noch bei 55%. Im Dezember des Vorjahres lag der Wert noch bei 63%. Am meisten Federn lässt dabei die noch stärkste Partei CSV. Sie stellt den Spitzenkandidaten der Europäischen Volkspartei, den ehemaligen luxemburgischen Finanzminister Jean Claude Juncker, dem sehr gute Chancen eingeräumt werden.
Zwischen Rumänien und der Ukraine liegt nur noch die Republik Moldau. Die Hauptstadt Bukarest ist mit 1,88 Millionen Einwohnern die sechstgrößte Stadt der EU, knapp vor Wien (1,75 Millionen).
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