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Run aufs Glücksspiel in Oberösterreich

Von Kid Möchel

Wirtschaft
Oberösterreich vergibt in Kürze Lizenzen für Zockerei an Spielautomaten.
© © www.BilderBox.com

Admiral und Amatic starten ins Rennen um Linzer Automaten-Lizenzen. | Am Donnerstag endet die Frist für die Bewerbung bei der Landesregierung.


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Linz. In Oberösterreich werden in der Sparte gewerbliches Zocken mit Spielautomaten die Karten neu gemischt. Am Donnerstag um Mitternacht läuft die Bewerbungsfrist "für die Bewilligungen für den Betrieb von Glücksspielautomaten in Automatensalons" sowie "für die Bewilligung von Glücksspielautomaten in Einzelaufstellung" ab. Die beiden Automatensalon-Lizenzen umfassen je 362 Spielautomaten, die verpflichtet betrieben werden müssen. Die Einzelaufstellungslizenz in Gaststätten und Tankstellen betrifft 449 Spielautomaten, an denen die Leute ihr Geld einwerfen.

Das Anforderungsprofil der Automatensalon-Ausschreibung reglementiert, dass als Bewerber nur Kapitalgesellschaften mit Aufsichtsrat in Frage kommen, die ein Mindeststammkapital in Höhe von 2,896 Millionen Euro haben. Dazu kommt, dass ein Haftungsbetrag in Höhe von 20 Prozent des Grundkapitals (579.000 Euro) in Form einer Bankgarantie beizubringen ist. "Es haben sich bereits einige beworben", bestätigt eine Mitarbeiterin der oberösterreichischen Landesregierung der "Wiener Zeitung". In der überschaubaren Glücksspiel-Branche kann man aber die Kandidaten an einer Hand abzählen. Die deutsche Gauselmann-Gruppe mit Frank Stronach als Partner hat sich selbst als Bewerber in Oberösterreich geoutet. Das Gemeinschaftsunternehmen Merkur Entertainment AG hat 6,9 Millionen Euro Grundkapital.

Amatic geht ins Rennen

Der oberösterreichische Spielautomaten-Hersteller Amatic Industries um Reinhold Bauer hat eine Amatic Entertainment AG ins Firmenbuch eintragen lassen und die Gesellschaft mit fünf Millionen Euro dotiert. "Wir werden uns bewerben", sagt eine Mitarbeiterin Bauers zur "Wiener Zeitung". Florian Hohenberger, Leiter der Europa-Geschäfte von Amatic Industries, fügt hinzu: "Wir werden uns bemühen."

Auch der internationale Big-Player Novomatic wird im Land ob der Enns um Schürfrechte ansuchen.

"Wir werden uns in Oberösterreich mit unserer Gesellschaft Admiral Casinos & Entertainment AG für Lizenzen bewerben", bestätigt Novomatic-Sprecher Hannes Reichmann der "Wiener Zeitung". Das Stammkapital beträgt 30 Millionen Euro.

Sind Steirer im Spiel?

Auch dem steirischen Spielautomaten-Betreiber Helmut Polanz werden Ambitionen auf Lizenzen im Burgenland und in Oberösterreich nachgesagt. Polanz hat kürzlich die PA Entertainment & Automaten AG ins Leben gerufen und mit vier Millionen Euro Kapital ausgestattet. Der Steirer betreibt unter der Marke "Cafe Polanz" etliche Kaffeehäuser, seine H. Polanz GmbH vermietet Spielautomaten und unterhält Automatenbetriebe. Laut Wirtschaftskammer u.a. unter der Bezeichnung "Magic" und "Bingo".

Im Aufsichtsrat der PA Entertainment & Automaten AG sitzen der Grazer Anwalt Hubert Reif, der Salzburger Peter Haslauer und der emeritierte Wiener Anwalt Eugen Wiederkehr.

"Ich sage Ihnen, wir haben uns nicht beworben, die Frist läuft aber erst am 15. September ab", sagt Wiederkehr. "Wenn sie mich am Freitag anrufen, kann ich Ihnen mehr sagen. Dann weiß ich wo, was, wie und wann."