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Runder Tisch zu Reha-Klinik

Von Karl Ettinger

Politik
Die Einrichtung wird bis 2026 von Klosterneuburg nach Wien verlegt.
© AUVA

Sozialminister Anschober schaltet sich in die künftige Nutzung nach der Übersiedlung des Weißen Hofs von Klosterneuburg nach Wien ein.


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Tausende haben nach Unfällen in der Rehabilitationsklinik Weißer Hof bei Klosterneuburg den Weg zurück in den Alltag und ins Berufsleben gefunden. Seit längerem steht fest, dass die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) die Einrichtung nach Wien in die unmittelbare Nähe des Unfallkrankenhauses Meidling, das ebenfalls zur AUVA gehört, verlegt. Das löste zuerst Proteste vor allem bei roten Arbeitnehmervertreterin und der Arbeiterkammer in Niederösterreich aus. Inzwischen rückt aber immer mehr die Frage in den Mittelpunkt, was aus dem Komplex in Klosterneuburg wird und welche Nachnutzung dafür vorgesehen ist.

Nun schaltet sich Gesundheits- und Sozialminister Rudolf Anschober (Grüne) in seiner Funktion als Aufsichtsbehörde der AUVA-Einrichtung in die Debatte um das weitere Schicksal der großen Reha-Klinik im Wienerwald ein. In der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des niederösterreichischen SPÖ-Parlamentariers und Baugewerkschafters Rudolf Silvan kündigt der Ressortchef an, dass er zu einem Runden Tisch über die künftige Nutzung des Weißen Hofs einladen werde. Er werde diesbezüglich "Gesprächsaktivitäten setzen". Allerdings ist das angesichts der derzeitigen Aktivitäten, die die Corona-Krise erfordert, mit den Hinweis Anschobers verknüpft: "Die Organisation erfolgt, sobald die gegenwärtige Ausnahmesituation vorbeigegangen ist."

Fortschritt bei Unfallopfern

Der Weiße Hof umfasst insgesamt 75 Zimmer für 200 Patienten. Das Rehabilitationszentrum wird in ein Gebäude der AUVA bei der Traumaklinik Meidling übersiedelt. Diese Übersiedlung wird allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen. Geplant ist der Umzug bis zum Jahr 2026.

Darauf nimmt auch der Sozialminister in seiner Antwort an den SPÖ-Mandatar Bezug: "Das gibt der AUVA genügend Zeit, Modelle für eine mögliche Nachnutzung im Sinne einer Widmung für Gesundheitseinrichtungen zu finden und entsprechende Konzepte zu entwickeln. Für die Nachnutzung des Standortes sind die Verantwortungsträger der AUVA mit allen wichtigen Playern in Kontakt." Gleichzeitig stellt der Minister klar: "Das spezielle Know-how, die Expertise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AUVA sowie die hervorragende Betreuung der Patientinnen und Patienten - bei einer Ausweitung der Leistungen - werden auch in Zukunft vollumfänglich zur Verfügung stehen." In welcher Form, ist allerdings auch innerhalb der Unfallversicherungsanstalt noch nicht entschieden.

Die Verlegung der Reha-Klinik von Klosterneuburg nach Meidling wird von Anschober grundsätzlich unterstützt. Denn, so stellt er in der Antwort auf die parlamentarische Anfrage fest, es sei das primäre Ziel der AUVA, Unfallopfern künftig "eine noch bessere Versorgung" anzubieten.

Dann heißt es weiter: "Mit einem nahtlosen Übergang zwischen Unfallheilbehandlung und Rehabilitation - also mit dem Zusammenführen von internen Kompetenzen und Kapazitäten am Standort Meidling - kommt die AUVA diesem Ziel einen Schritt näher." Sie könne damit "als einzige Institution in Österreich die gesamte unfallchirurgische Versorgung von der Akutbehandlung Schwerstverletzter über die Intensivrehabilitation bis hin zur berufsbegleitenden ambulanten Rehabilitation aus einer Hand an einem Standort durchgängig anbieten." Diese nahtlose Betreuung von Unfallopfern wird von Experten als wichtiger Fortschritt gesehen.

Umzüge, die Staub aufwirbeln

Übersiedlungen zwischen Wien und Klosterneuburg wirbeln nicht zum ersten Mal Staub auf. Während es bei Verlagerung der Einrichtungen der Reha-Klinik Weißer Hof um einen Umzug in die nahe Bundeshauptstadt, wenn auch in den 12. Bezirk geht, soll das Umweltbundesamt von Wien in die Babenbergerstadt verlegt werden. Diese Abmachung, die noch der frühere Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter mit Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (beide ÖVP) getroffen hat, hat damals nicht nur bei den Mitarbeitern des Umweltbundesamtes, sondern auch bei der rot-grünen Wiener Stadtregierung heftige Proteste ausgelöst.