Zum Hauptinhalt springen

Russland beharrt auf Kompromiss

Von WZ-Korrespondent Arian Fall

Politik

Moskau weiter gegen "Drohungen". | Besuch bei Fußball-WM bleibt offen. | Teheran. Russland wendet sich erneut gegen den Einsatz von Gewalt im Atomstreit mit dem Iran. Anders als Washington glaube sein Land, dass der Streit nur durch Dialog gelöst werden könne, unterstrich der Sekretär des russischen Sicherheitsrats, Ex-Außenminister Igor Iwanow am Sonntag während eines Treffens mit dem iranischen Atom-Chefunterhändler Ali Larijani in Teheran.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 18 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

"Jeder Einsatz von Gewalt wird das Thema weiter komplizieren und Spannungen in der Region hervorrufen", so Iwanow weiter. Der ranghohen russischen Delegation, die nach Teheran gereist war, gehörte auch der stellvertretende Außenminister Sergej Kisljak an.

Bestätigt fühlt sich Moskau in seiner Politik auch durch eine Meldung der "New York Times", die am Montag unter Berufung auf EU-Diplomaten berichtete, dass der Iran offenbar seine Urananreicherung zurückgeschraubt habe. Ziel des Vorgehens sei vermutlich, die Wogen im Atomstreit mit der internationalen Gemeinschaft etwas zu glätten und direkte Gespräche mit den USA zu ermöglichen.

Die Sanktionsgegner China und Russland beharren nun auf einem Kompromiss ohne jegliche Gewaltandrohung.

Zeitgleich mit der russischen Delegation absolvierte auch der afghanische Präsident Hamid Kharzai einen zweitägigen Staatsbesuch im Iran. Irans Präsident Mahmud Ahmadi-Nejad meinte, Teheran und Kabul wollen ihre bilateralen Beziehungen stärken und gemeinsam den Drogenhandel bekämpfen. Mehrere Wirtschaftsabkommen wurden unterzeichnet.

Ob AhmadiNejad zur Fußball-WM nach Deutschland reisen wird, ließ er in einem Interview mit dem "Spiegel" weiterhin offen. "Meine Entscheidung hängt von vielerlei ab", erklärte er knapp.