Moskau warnt vor Präzedenzfall. | Wien. "Vor uns steht ein Pulverfass. Wenn wir uns mit einem Zündholz nähern, droht es zu explodieren." Drastisch warnt der Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses des russischen Föderationsrates, Vassilij Likhachev, vor der Anerkennung eines unabhängigen Kosovo, zu der die EU tendiert.
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Damit würde ein Präzedenzfall geschaffen, den sich weitere Unabhängigkeitsbewegungen zum Vorbild nehmen könnten. "Der Nordkaukasus könnte explodieren", betonte Likhachev bei einem Symposium des Internationalen Instituts für den Frieden in Wien über die Partnerschaft EU-Russland.
Moskau ist mit Separatisten in Tschetschenien konfrontiert. Daher habe Russland bei einer Anerkennung eines unabhängigen Kosovo nichts zu gewinnen, sagte der Europaabgeordnete der SPÖ, Hannes Swoboda. Zudem würde Moskau dann mit Serbien, das einen souveränen Kosovo ablehnt, einen Stützpunkt in der Balkan-Region verlieren. Der russische Präsident Wladimir Putin schloss kürzlich die Anerkennung eines souveränen Kosovo durch Moskau kategorisch aus.