Vorbehalte gegen US-Raketenabwehr. | Moskau. - Im russischen Parlament hat die Ratifizierung des START-Abrüstungsvertrags mit den USA die erste Hürde genommen. In der Duma nahmen die Abgeordneten das Vertragswerk am Freitag in erster Lesung mit 350 gegen 58 Stimmen an, wie ein AFP-Korrespondent berichtete.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Nach dem Vorsitzenden des Außenausschusses der Duma, Konstantin Kossatschow, soll die zweite Lesung des Vertrags "frühestens im Januar" stattfinden. Russlands Außenminister Sergej Lawrow machte allerdings noch beträchtliche Vorbehalte geltend. Er sei mit der Interpretation des Vertrags durch den US-Senat bei der dortigen Ratifizierung "absolut nicht einverstanden", sagte Lawrow vor der Abgeordnetenkammer.
Der russische Außenminister verwies dabei auf eine Resolution des US-Senats. Ihr zufolge gebe es in der Präambel des Vertrags keine juristisch zwingende Verbindung mit Plänen für eine US-Raketenabwehr. Dies sei aber falsch, sagte Lawrow. Genau das werde im Vorspann des Vertrags festgeschrieben. Pläne für eine US-Raketenabwehr in Europa hatten jahrelang für Streit zwischen Washington und Moskau gesorgt.
Das neue START-Abkommen sieht eine Obergrenze von je 1.550 einsatzbereiten Atomsprengköpfen auf beiden Seiten vor. Die Zahl der Trägersysteme - Raketen, U-Boote und Flugzeuge - soll auf 800 pro Land sinken.