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RZB: Aktien bleiben Favorit

Von Christine Weniger

Wirtschaft

Auch wenn man derzeit die Aktien im Portfolio untergewichtet habe, seien sie doch klarer Favorit für den Herbst und würden die Anleihen schlagen, sagte Peter Brezinschek, Chefanalyst der Raiffeisen Zentralbank (RZB), am Freitag vor Journalisten bei der Präsentation des Kapitalmarktszenarios.


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Die RZB hat den Aktienanteil in ihrem Musterportfolio von 77 auf 73% verringert. "Gegen Ende des Jahres werden die Zinserhöhungsängste der Vergangenheit angehören, der Euro wird keinen Anlass mehr zu Turbulenzen bieten und die Konjunktur wird nicht von der Inflation aufgefressen worden sein", erklärte Brezinschek.

Doch während er, Brezinschek, den US-Standartwerten gegenüber positiv eingestellt sei, gehe er zur US-Wachstumsbörse Nasdaq derzeit etwas auf Distanz. Asien bewerte er neutral. Weitere Favoriten seien die Niederlande und Spanien. Den Euroraum sollte man aufgrund zu erwartender Zinserhöhungen untergewichten. Zu berücksichtigen sei auch die Umstellung von Indexgewichtungen vom Gesamtbestand an Aktien auf den Streubesitz.

Entscheidend für die künftige Veranlagung sei die Branchenallokation. Der Biotechnologie- und Pharmabereich werden seinen Aufschwung fortsetzen, erwartet Brezinschek. Der Finanzsektor werde ebenfalls mit positiven Überraschungen aufwarten. Differenziert sieht Brezinschek den Telekom-Bereich. Die großen Gewinner seien die Ausrüster wie Alcatel oder Nokia.

Das "Nein" der Dänen zum Euro könne neuerliche Attacken gegen die europäische Einheitswährung auslösen. Die bisherigen Interventionen der Notenbanken hätten aber gezeigt, dass ein Absinken unter die Marke von 0,85 Dollar nicht gewünscht sei. Längerfristig seien jedoch sehr wohl wirtschaftliche Nachteile zu erwarten, zeigte sich Lydia Kranner, Leiterin der Zins- und Währungsanalyse der RZB, überzeugt.