Obwohl das konjunkturelle Umfeld schwieriger geworden sei, habe die Raiffeisen Zentralbank (RZB) im Vergleich zu 2001 annähernd stabile Ergebnisse einfahren können, sagte RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner am Donnerstag bei der Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen für 2002.
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Die Bilanzsumme werde um 5,2% auf knapp 47 Mrd. Euro steigen, das Ergebnis vor Steuern mit 228,6 Mill. Euro jedoch um 1,3% sinken. Müsste die RZB die EU-Kartellstrafe nicht einrechnen, hätte es eine Steigerung um 9% gegeben, so Rothensteiner. Der Personalstand erhöhte sich heuer um 16,1% auf 16.800 Mitarbeiter.
In Zentral- und Osteuropa (CEE) sei die RZB mit 13 Banken in 13 Ländern und 605 Filialen weiter ein Key-Player. Die Bilanzsumme der Tochterbanken stieg gegenüber 2001 um 29% auf 14,8 Mrd. Euro.
Die deutschen Steueramnestiepläne würden zwar Auswirkungen auf die Banken in Westösterreich sowie in Wien haben, doch schätze er, Rothensteiner, die damit verbundenen Abflüsse als nicht so dramatisch ein wie allgemein befürchtet. Wie hoch die Summe sein könnte, wollte er nicht beziffern. Rothensteiner bezweifelte aber, dass die Amnestie wirklich so lukrativ sei, dass jemand sein Geld aus Österreich abziehen würde. Die deutsche Bundesregierung dagegen erwartet durch die einheitliche Zinsertragsteuer und die Amnestie für steuerflüchtiges Geld, wobei mit einer einmaligen Strafsteuer von 25% alles abgegolten sein soll, Kapitalrückflüsse von 100 Mrd. Euro an im Ausland geparkten legalen Vermögen und Schwarzgeld.
In der Frage um eine einheitliche europäische Zinsensteuer wäre Rothensteiner bereit, in Österreich einen Quellensteuersatz von 15% für Devisenausländer zu akzeptieren, wenn damit die automatischen Kontrollmitteilungen durch Europa verhindert würden: "Das höhere Gut ist sicher die Verhinderung des gläsernen Kunden".
Die Schweiz hatte einen Satz von 35% zur Voraussetzung gemacht, um sich in den europäischen Zins-Informationsaustausch einbinden zu lassen - das erscheint Rothensteiner aber zu hoch.