Ungeachtet des ohnehin schon sehr niedrigen Zinsniveaus will die s-Bausparkasse ihren Kunden mit einem besonderen "Zuckerl" Bausparfinanzierungen noch schmackhafter machen.
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"Wir setzen bewusst ein Signal auf der Aktivseite", betonte der Generaldirektor des Instituts, Josef Schmidinger, gestern im Klub der Wirtschaftspublizisten. Konkret gibt es für Stammkunden für Abschlüsse bis 31. März 2005 einen einmaligen Aktionszinssatz von 1,8% p.a. (statt 1,97% von der Vertragssumme). Das ist das niedrigste Zinsniveau seit dem Bestehen der "ich-du-er-sie-s-Bausparkasse" und der günstigste Zinssatz bei Euro-Finanzierungen. Die Kondition ist für die Dauer von 18 Monaten fix, danach richtet sich der Zinssatz nach einem jährlich neu ermittelten Indikator.
Schmidinger, der auch den Vorsitz im Arbeitsforum der österreichischen Bausparkassen innehat, ortet eine Trendwende bei der Finanzierungsleistung, die in seinem Institut heuer voraussichtlich um 20% auf rund 1 Mrd. Euro steigen wird.
Das gesamte Volumen an Wohnbaukrediten in Österreich sei heuer bis Oktober von 55,5 Mrd. auf 61,2 Mrd. Euro gewachsen. 60% des Anstiegs entfielen auf Fremdwährungskredite, deren Bestand sich von 13,4 Mrd. auf 17,1 Mrd. Euro erhöhte. Ihr Anteil betrug zum genannten Zeitpunkt rund 28%, Bausparfinanzierungen lagen bei rund 22%. Der japanische Yen sei weitgehend verschwunden, "alles geht in den Schweizer Franken", so Schmidinger. Für ihn ist die Begeisterung für Frankenkredite nach wie vor unverständlich. Der Zinsvorteil gegenüber einem Euro-Kredit sei heuer auf unter einen Prozentpunkt zusammengeschmolzen. Ein großes Anliegen ist Schmidinger das Thema "Die Immobilie als Vorsorge". Er kann sich zum Beispiel gut vorstellen, dass die Anschaffungskosten für Wohnungen als Sonderausgaben von der Steuer absetzbar sind. Auch eine Investitionsprämie für den privaten Wohnbau sei denkbar.
Kontinuität auf der Passivseite
Auf der Sparseite herrschte im heurigen Jahr laut Schmidinger "Kontinuität". In seinem Institut wuchsen die Bauspareinlagen um 1,5% auf rund 5,3 Mrd. Euro. Bei den Sparzinsen sieht er "keine Notwendigkeit, etwas zu ändern." Die durchschnittliche Rendite beim variablen Bausparen betrage bis zu 4,3% und liege damit über jener für zehnjährige Bundesanleihen (derzeit 3,6%).
Die s-Bausparkasse geht davon aus, bei den neu abgeschlossenen Bausparverträgen heuer die Zahl des Vorjahres (271.459) übertreffen zu können.
Raiffeisen Bausparkasse erhöhte Sparzinsen
Die Raiffeisen Bausparkasse ist hingegen auf der Passivseite tätig geworden und hat für Neuabschlüsse ab 1. Dezember 2004 die Sparzinsen angehoben. Allen Sparern über 25 Jahre bietet das Institut nun eine Verzinsung von 3%, um 0,4 Prozentpunkte mehr als zuvor. Dieser Zinssatz ist ein Jahr lang fix. Daraus errechnet sich eine Rendite, die einer 4,5%igen Sparbuchverzinsung entspricht, geht aus einer Presseaussendung hervor.
Jugendlichen unter 25 bietet die Raiffeisen Bausparkasse zwei Jahre lang einen Zinssatz von 3,5%. Damit erreiche der jugendliche Sparer eine Rendite, die einer 5%-igen Sparbuchverzinsung entspreche. Wird vor Vollendung des 30. Lebensjahres ein Darlehen in Anspruch genommen, ist beim Jugend-Tarif die erste Rate gratis.
Neu ist auch der "Finanzierungstarif", der sich an jene richtet, die kurzfristig Bauwünsche realisieren wollen. Im Rahmen der Sofortfinanzierung bietet die Raiffeisen Bausparkasse ein Darlehen zu 2,5% p.a., fix auf 18 Monate, an. Die Sparverzinsung liegt hier bei 1%.