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In London wird Freitag über Sanktionen gegen den Iran beraten. | Teheran/London. Es hört an wie ein US-Geheimdienstszenario: Ein US-Tanker im persischen Golf wird von der persischen Seestreitmacht versenkt und legt so den Öl-Export lahm. Der Gottesstaat schlägt mit boomenden PC-Spielen gegen den Erzfeind USA zurück, nachdem dieser im Atomstreit Spiele auf den Markt gebracht hatte, in denen US-Einheiten im Iran operieren und Spezialtruppen die Nuklearanlagen in die Luft sprengen sollen.
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Mittels zweier Bomben sollen die Spieler des neuen iranischen Computerspiels "Counter-Strike" den virtuellen US-Tanker auf den Grund der Meerenge von Hormuz schicken, einer Hauptseeverbindung für den Öl-Export der Golf-Staaten.
Das Szenario ist alles andere als aus der Luft gegriffen: Irans oberster Führer, Ayatollah Ali Khamenei selbst hatte den USA noch im Juni mit einer derartigen Blockade gedroht, sollte Washington im Atomkonflikt militärische Schritte einleiten.
"In dem Computerspiel wird den Spielern gezeigt, wie die Meerenge von Hormuz durch die Explosion eines Schiffes versperrt werden könnte", erläuterte das achtköpfige Produzententeam nach dreimonatiger Entwicklungszeit lapidar in einer iranischen Zeitung. Geldgeber des Projekts ist Irans Regierung.
Abseits von der virtuellen Welt, wo der Krieg schon ausgebrochen ist, kommen heute, Freitag, die Außenminister der fünf UN-Vetomächte und Deutschlands in London zusammen, um im Atomstreit mit dem Iran über begrenzte und schrittweise Sanktionen zu beraten. EU-Chefdiplomat Javier Solana hatte am Mittwoch aufgrund der Weigerung Teherans, die Urananreicherung auszusetzen, den Weg zum UN-Sicherheitsrat frei gemacht.
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