Zum Hauptinhalt springen

Sackhüpfen in die Managerkarriere

Von Manfred Rolfsmeier

Wirtschaft

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 26 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

"Echt verrückt, sowas habe ich noch nie erlebt", sagt der 25jährige Florian Mahler. Staunend steht der Kölner Jurastudent vor einem bunten Hindernisparcours in einer kalten Hamburger Fabrikhalle

und zwängt sich in ein Löwenkostüm. Doch das bevorstehende Rennen schreckt ihn ebensowenig wie die übrigen 17 Studenten, schließlich winkt in der Ferne ein hochbezahlter Manager-Job beim Lebens- und

Waschmittelkonzern Unilever.

Im Kampf um die besten Uni-Absolventen hat der Megakonzern diese Woche zum Auftakt seines Job-Wettbewerbs "Final Challenge" geladen.

Unter den Augen der Manager laufen drei kostümierte Teams einen Mülleimer-Slalom, stapeln Waschmittelpakete und dekorieren den perfekten Unilever-Manager. Dann werden Produkte aus Werbespots erraten,

bevor es darum geht, aus bunten Kartons, Dosen und anderen Verpackungen neue "kreative Produkte" zu bauen. Zum Schluß müssen die Studenten in Gruppendiskussionen und Einzelvorträgen Teamfähigkeit und

Durchsetzungskraft unter Beweis stellen.

Die Teilnehmer des Auswahlverfahrens kommen aus den verschiedensten Studienfächern und sind höchstens 25 Jahre alt. Den Gewinnern winkt die Teilnahme am "Final Challenge", einem einjährigen

Praktikum mit Seminaren, Workshops und Werksbesichtigungen, das 1999 startet. Nach dem Praktikum wird weiter gesiebt und entschieden, wer nach Studienabschluß als Nachwuchs-Manager mit einem

jährlichen Anfangsgehalt von umgerechnet knapp 530.000 Schilling eingestellt wird. Mit dem Wettbewerb will sich der Konzern frühzeitig die Elite der Hochschulabsolventen sichern. Dabei besteht an

Bewerbern eigentlich kein Mangel: Für die 60 bis 80 Management-Jobs, die jährlich zu vergeben sind, bewerben sich rund 6.000 Studenten.AP