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Sag mir, wo die Forscher sind

Von Heiner Boberski

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13 von 480 Starting Grants, den begehrten Fördergeldern des Europäischen Forschungsrates ERC für den wissenschaftlichen Nachwuchs, gehen an Projektleiter in Forschungseinrichtungen in Österreich -das erscheint nicht schlecht für ein Acht-Millionen-Land, wenn ins 80-Millionen-Land Deutschland 64 solcher Preise gehen.

Allerdings: Keiner der 13 genannten Projektleiter ist gebürtiger Österreicher. Das spricht zwar dafür, dass Österreich als Forschungsstandort attraktiv ist, wirft aber auch die Frage auf: Wo sind die hoffnungsvollen österreichischen Nachwuchsforscher?

Natürlich gibt es welche, manche heimsen sogar - wie gerade wieder in den USA - hin und wieder Preise ein. Es gibt sogar 2011 immerhin vier mit Starting Grants bedachte Österreicher (die alle außerhalb Österreichs tätig sind), jedoch 83 in verschiedenen Ländern tätige Deutsche, denen diese Förderung zuteil wird. Und dieser Vergleich schaut schon nicht mehr so gut für die Alpenrepublik aus.

Dass sich der Forschernachwuchs heutzutage international bewähren muss, steht außer Zweifel. Aber dass er ganz oder für geraume Zeit ins Ausland verschwindet und später nur mit größter Mühe oder gar nicht mehr heimgeholt werden kann, dürfte nicht gerade im Sinne eines Staates sein. Der Frage, ob nicht die Zustände an unseren Universitäten viele begabte junge Wissenschafter ins Ausland vertreiben, muss in aller Deutlichkeit gestellt werden.

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