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Alexander, Wolfgang, Karl, Richard, Thomas, Karlheinz, Willy, Norbert, Helmut, Siegbert, Gerhard, Kurt, Wolfgang und - Brigitte. Die Liste der Vornamen derjenigen, die den ORF führen, inklusive Landesdirektoren, erinnern an das Klassenbuch einer HTL-Klasse in den Achtzigern mit nur einem Mädchen. So sieht das Verhältnis Mann-Frau in Österreichs größten Medienunternehmen derzeit aus. Brigitte Wolf, die die ORF-Landesdirektion Wien führt, ist die einzige Frau in einer reinen Männerrunde.
Falls man an diesem Zustand etwas ändern möchte, scheint das, was bis jetzt getan wurde, zu wenig zu sein - wie die Liste oben wohl beweist. Halbherzige Bekundungen wie "Es wird ja eh immer besser" helfen ebenso wenig wie in Gesetzen verankerte Frauenquoten, die die Führungsebene ausnehmen und ohne Sanktionen bleiben. Dass sich der ORF nun wünscht, möglichst viele Frauen sollten sich doch für den Generaldirektors-Posten bewerben, scheint einmal mehr eine Farce zu sein. Denn welche Frau bewirbt sich für einen Job, den sie ohnehin nicht kriegen wird, weil der Nachfolger bereits feststeht.
Immerhin, die von ORF-Chef Alexander Wrabetz initiierte Arbeitsgruppe "Frauen in den Medien" erarbeitet derzeit interne Empfehlungen für den Generaldirektor - für die "Medienqualität der Zukunft". Da haben wir ja noch Zeit.