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Sag zum Abschied leise . . .

Von Severin Groebner

Kommentare
Severin Groebner ist Kabarettist und Autor ("Lexikon der Nichtigkeiten"), alles Wissenswerte über ihn und von ihm gibt es unter http://www.severin-groebner.de. Aufgrund der Exekution der "Wiener Zeitung" in der derzeitigen Form seitens der Bundesregierung erscheint diese Kolumne nach mehr als elf Jahren zum letzten Mal am 24. Juni 2023 an dieser Stelle. Der "Glossenhauer" existiert aber als Newsletter weiter. Anmeldung per Mail bitte an: info(at)severin-groebner.de

Unangenehme Wahrheiten, so freundlich wie möglich formuliert.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 1 Jahr in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Dies ist der letzte "Glossenhauer", der nach mehr als elf Jahren und 550 Texten in der "Wiener Zeitung" erscheint. Weswegen folgendes zum Schluss noch einmal "mit aller gebotenen Deutlichkeit" (© österreichische Innenpolitik) gesagt werden sollte:

Österreich liegt nicht am Meer.

Wer für Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und Meinungsvielfalt eintritt, ist nicht links, sondern Demokrat.

Eine Partei, die demokratisch gewählt wird, ist nicht automatisch eine demokratische Partei. Zur Erinnerung: Sowohl die NSDAP in Deutschland, als auch die KPČ in der Tschechoslowakei wurden seinerzeit demokratisch gewählt - und demokratisch waren sie dann jedoch beide nicht.

Millionäre vertreten nie die Interessen von Durchschnittsverdienern. Nie. Auch wenn sie noch so viele Zeitungen, Radiostationen und Fernsehkanäle besitzen und vom Steuerzahler finanzierte Anzeigen bekommen.

Erben ist keine Leistung.

Mächtig ist nicht der Bundeskanzler, sondern jene Person(en), die den Bundeskanzler zum Bundeskanzler macht (machen).

Was hierzulande "Gemütlichkeit" heißt, nennt man anderswo Schlamperei, Korruption und Machtmissbrauch. Das EU-Parlament ist kein Recyclinghof für ausgebrannte Politiker.

Nur Spiderman glaubt noch, dass aus großer Kraft große Verantwortung folgt. Die Erfahrung zeigt: Aus großer Macht erwächst große Verantwortungslosigkeit.

Unumkehrbare Prozesse heißen so, weil sie unumkehrbar sind. Das wird eben nicht wieder gut. Weder durch gutes Zureden, noch ein Achterl Wein und schon gar nicht durch Herbert Kickl.

Die 70er und 80er Jahre sind vorbei. Für immer. Und sie werden niemals wieder kommen.

Es gibt Unterschiede zwischen der Kreml-Propaganda und dem "Exxpress". Leider sind sie so klein, dass man sie kaum erkennen kann.

Eine Partei, die seit 37 Jahren ununterbrochen an jeder Regierung beteiligt war, sollte aus Gründen der Demokratiehygiene dringend in die Opposition geschickt werden.

"An guaten Schmäh" zu haben, heißt nicht, dass man zu etwas anderem taugt als zum Witzeerzähler.

Es gibt keinen gesunden Schnaps.

Es gibt kein Menschenrecht auf Autofahren.

Es gibt auch kein Menschenrecht auf Schweinsbraten.

Salzburger Nockerln sind in Wahrheit eine gezielte Massenvernichtungswaffe, um Touristen ihr vorlautes Maul zu stopfen.

Die österreichische Selbstironie ist eine der hinterfotzigsten Formen des Größenwahns.

Die Einstellung der "Wiener Zeitung" in ihrer jetzigen Form und als Printausgabe ist eine große, vermeidbar gewesene Idiotie und Kulturvergessenheit. Mit derselben Logik werden die Verantwortlichen wohl bald die Winterreitschule in der Wiener Hofburg zu Gunsten eines Parkhauses der Signa Holding abreißen lassen. Es reitet ja keiner mehr.

Der "Glossenhauer" hört nicht auf. Er wird als Newsletter weitergeführt. Anmeldungen unter: info(at)severin-groebner.de.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Servus!