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Saisonnier Santa

Von Andreas Rauschal / WZ Online

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Zwei Dinge haben Freund Huber am Mittwoch dann doch kurz beschäftigt. Erstens: Wie könnte er an die Telefonnummer der Lottofee kommen? Zweitens: Wenn er den Vierfach-Jackpot zu knacken imstande wäre, würde sie das Geld persönlich überreichen? Hätte sie einen Geldkoffer dabei? Und was heißt da "einen"? Wie viele Koffer braucht man eigentlich für neun Millionen Euro?

Kurz: Hubers Traum, Hubers Schaum. Die 2,40 Euro waren schlecht investiert. Nicht einmal ein lausiger Einser ist sich ausgegangen. Und als wäre das nicht genug gewesen, wurde dem Huber dann auch noch gesagt, dass es den Weihnachtsmann in der Form nicht gibt.

Das "Weltjournal" beschäftigte sich in einer zum Jahresausklang vielleicht nicht mehr ganz zwingenden Ausgabe mit dem bärtigen Schlittenfahrer, den holländische Einwanderer einst nach Übersee brachten, wo er vom Coca-Cola-Konzern endgültig zur Kommerzgröße geformt wurde. Bis zu 30.000 Dollar pro Saison erwirtschaftet ein Santa auf seinem Weg durch die Shopping-Malls - wenn er sich zuvor etwa von Santa Tim ausbilden ließ, in dessen Grundkursus für 250 Dollar nicht nur Bartpflegetipps am Programm stehen.

Nach Ausflügen in die von Ski-Pisten bizarr auffrisierten Einkaufstempel von Dubai oder zu den Winterspielen der Weihnachtsmänner in Schweden riss die Sendung die Bedeutung des Santa-Besuchs im Armenviertel Manilas kurz an und berichtete vom Armee-Weihnachtsmann in der Elfenbeinküste, dessen nächster Einsatz in friedlicher Mission aufgrund des drohenden Bürgerkriegs ungewiss scheint.