Die 63-jährige Richterin und Präsidentin des obersten griechischen Verwaltungsgerichtshofes folgt auf den Konservativen Prokopis Pavlopoulos.
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Griechenland hat erstmals in seiner Geschichte eine Frau zum Staatsoberhaupt gewählt. Ekaterini Sakellaropoulou war bisher Richterin und die erste Präsidentin des obersten griechischen Gerichtshofes. Die neue griechische Präsidentin weckt damit Erinnerungen an die erste österreichische Bundeskanzlerin und vorherige erste Präsidentin des österreichischen Verfassungsgerichtshofs, Brigitte Bierlein, die von Ende Mai 2019 bis Anfang Jänner an der Spitze einer Expertenregierung stand.
Zur ihrer Ernennung gratulierte der neuen griechischen Präsidentin umgehend EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, die im Vorjahr zur ersten Frau an der Spitze der EU-Behörde gewählt wurde. "Griechenland geht weiter in eine neue Ära der Gleichberechtigung", schrieb von der Leyen auf Twitter.
Auf die Kandidatur von Sakellaropoulou hatten sich die regierenden Konservativen der Nea Dimokratia unter Regierungschef Kyriakos Mitsotakis, die stärkste Oppositionspartei, die linke Syriza unter Ex-Regierungschef Alexis Tsipras, sowie die Sozialdemokraten geeinigt. Mitsotakis hatte im Jänner Sakellaropoulou vorgeschlagen. "Die Demokratie ist weiblich. Es ist die Zeit gekommen, erstmals eine Frau ins höchste Amt des Staates zu wählen", begründete er seinen Vorschlag.
Das griechische Staatsoberhaupt hat rein repräsentative Aufgaben, doch ist die Wahl der Richterin zur Präsidentin in einem Land, in dem Frauen immer noch stark diskriminiert werden, von großem symbolischen Wert. Sakellaropoulou hat mit derartigen Premieren Erfahrung: Im Oktober 2018 wurde sie bereits als erste Frau in der Geschichte des Landes Präsidentin des Staatsrats - des Verfassungs-sowie Obersten Verwaltungsgerichts in Griechenland.
261 Pro-Stimmen, 33 Enthaltungen
Sakellaropoulous Amtszeit beginnt am 13. März. Bei einer namentlichen Abstimmung im griechischen Parlament votierten 261 Abgeordnete für Sakellaropoulou, 33 enthielten sich, wie das Parlamentspräsidium mitteilte. Für die Wahl waren 200 Stimmen des Parlamentes mit 300 Sitzen notwendig. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.
Ekaterini Sakellaropoulou wurde nach ihrem Jusstudium in Athen Richterin. Sie wurde in der Hafenstadt Thessaloniki geboren und hat ein Kind. Sie spricht Englisch und Französisch. (apa, apf, dpa)