Fressen oder gefressen werden lautet das Motto am Salzmarkt in Europa. Unter den europäischen Salzanbietern ist die Salinen Austria AG "ein großer unter den Kleinen", dennoch gebe es aktuell keine Gefahr einer Übernahme, gab der Vorstandsvorsitzende der Salinen Austria, Thomas Jozseffi, gestern bei der Jahrespressekonferenz in Wien zu verstehen.
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Natürlich gebe es immer Interesse an "einem guten Unternehmen mit großen Marktchancen, aber ich denke, wir werden die Begehrlichkeiten einschränken können", erklärte Jozseffi auf die Frage, ob die Salinen Austria AG ein Übernahmekandidat ist. Das Unternehmen will weiter expandieren und sieht seine Zukunftschancen vor allem in Südosteuropa, dabei kämen auch Akquisitonen in Bosnien und Rumänien in Frage.
Derzeit kämpfen die Salinen um die Übernahme eines 51%-Anteils an dem italienischen Marktführer Italkali, der über drei Produktionsstandorte in Sizilien verfügt. Eine geografisch günstige Lage, von der per Schiff günstig weiter exportiert werden könne. 12,2 Mill. Euro haben die Salinen für die 51% an Italkali geboten. "Wir sind der Bestbieter, aber es gibt Widerstand von einem Minderheitsaktionär", erklärte dazu der neue Finanz-Vorstand Stefan Maix, der seit September im Vorstands-Team ist. Am 16. Dezember soll ein italienisches Gericht über den Einspruch des Aktionärs, der Familie Morgante, entscheiden. Jozseffi geht jedoch davon aus, dass die unterlegene Partei berufen wird und rechnet daher mit keiner endgültigen Entscheidung im Dezember.
Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr (per 30.6.2004) erzielte die Salinen Austria AG einen Umsatz von 65,9 Mill. Euro, um 3% mehr als im Vorjahr. Das Betriebsergebnis (EBIT) sank um 33% auf 5,8 Mill Euro. Als Ursache dafür führte der Vorstand unter anderem höhere Vorsorgen für Abfertigungen sowie gestiegene Kosten für Strom und LKW-Maut an.
Eigentümer der Österreichischen Salinen AG sind zu jeweils 36% die Androsch International Consulting GmbH (AIC) und die Investholding (RLB OÖ), 10% gehören der Salinen Mitarbeiterstiftung, jeweils 3,5% sind im Eigentum von Thomas Jozseffi, Karl Krenn und Karl Promberger, jeweils 2,5% gehören Harald Sommerer und der Privatstiftung W. Dörflinger.