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"Historisch", "sensationell", "Kärntner Premiere": Nach dem 1:0-Sieg von zehn Wolfsbergern gegen Salzburg überschlugen sich die Medien nur so vor Superlativen. Doch man sollte vorsichtig sein mit allzu großer Euphorie. Dass Hochmut vor dem Fall kommt, zeigen nicht zuletzt die Salzburger derzeit eindrucksvoll vor. Die Mannschaft, die sich schon in der Champions League gesehen hat, musste sich nun von sogar von einer limitierten, aber dafür aufopferungsvoll kämpfenden Wolfsberger Truppe von der Tabellenspitze schubsen lassen. Eine Momentaufnahme, freilich. Denn dass Salzburg sich die Führung wieder schnappen wird, dass die Erfolgsserie des WAC wieder reißen wird, ist so sicher wie der Schlusspfiff. Und immerhin ist Salzburg in guter Gesellschaft, denn Krisenstimmung gibt’s auch bei anderen Großklubs, siehe Real Madrid, das nach drei Runden in Spanien schon sechs Punkte hinter Barcelona liegt, siehe Manchester United, das bis zur vierten Runde in England auf den ersten Pflichtspielsieg unter dem neuen Trainer Louis van Gaal warten musste. Dass die Tabellen national wie international von den vermeintlich Kleinen durcheinandergewirbelt werden, zeigt, dass es im Fußball eben keine Jausengegner mehr gibt und macht nicht zuletzt die Würze aus. Am Ende setzen sich dann eh meist wieder die Großen durch. Insofern ist auch das Krisengerede übertrieben.