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Salzburg wider den Europacup-Trend

Von Simon Rosner

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Salzburgs Ausscheiden gegen Düdelingen ist eine Peinlichkeit - aber nicht viel mehr.


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Als sich Red Bull einst die Austria aus Salzburg einverleibte, wollte der Flügelverleih mit dem Einsatz vieler Millionen zur Sensation in der Champions League werden. Nun, das ist eindrucksvoll gelungen, nur eben anders, als geplant. Sogar der "Chicago Tribune" war das Aus der Salzburger gegen Düdelingen eine Meldung wert.

Das Scheitern ist eine Peinlichkeit, aber eben auch nicht viel mehr. Wer Düdelingen sagt, muss nämlich auch Bohemians sagen. Im Gegensatz zu Dienstag hatte Salzburg bei der nicht viel größere Hürde aus Dublin Glück und kam mit einem Last-Minute-Tor weiter. Die Leistung war jedoch ähnlich schlecht, Ex-Salzburg-Goalie Otto Konrad musste live im Fernsehen sogar "Das war wirklich scheiße" sagen. Doch dann startete Salzburg einen ebenso unwirklichen Lauf in der Europa League mit sechs Siegen aus sechs Partien, darunter gegen Lazio und Villarreal. Diese große Bandbreite der Leistungsfähigkeit der Salzburger trägt skurrile, ja fast manisch-depressive Züge. Doch das ist ein spezifisches Salzburg-Problem.

Die übrigen im Europacup engagierten Bundesliga-Klubs haben in den vergangenen Jahren sehr wohl konstante Leistungen in der Qualifikation gebracht. Davon zeugt auch die Bilanz von 28:7 Erfolgen in K.o-Duellen seit 2009, wobei Salzburg drei Duelle verlor, Rapid keines, die Austria nur jenes gegen Saloniki, einen gleichwertigen Gegner. Auf der anderen Seite gab es Aufstiege gegen Aston Villa sowie Klubs aus Dänemark, Serbien, Polen, Kroatien und der Ukraine. Das ist durchaus keine Selbstverständlichkeit - woran Salzburgs Auftritt wieder einmal erinnerte.