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In den meisten Kellern ist nur Zeug. In manchen Kellern ist Zeug, das man auf dem Flohmarkt verkaufen kann. Und in ganz wenigen Kellern ist Zeug, das sich auszahlt. Zum Beispiel im Keller der 82-jährigen Katharina L. Die hat jetzt einmal in ihrem alten Gerümpel gekramt und darunter einen Fund gemacht, der in der Antiquitätenschätzsendung "Kunst & Krempel" normalerweise für mitleidiges Augenrollen sorgen würde. Es handelt sich um Schlapfen. Recht abgetragene auch noch dazu.
Das besondere daran: Diese Sandalen haben einst Friedensreich Hundertwasser durch seine Sommerfrische in Salzburg getragen. Jetzt ist so ein Flip-Flop natürlich nicht so ein tolles Souvenir wie es eine bunte Ballonmütze wäre, aber es ist besser als nichts. Laut orf.at hat sich der Geschäftsführer des Salzburger Dorotheums sogar ganz entzückt gezeigt: "Da bin ich mir ziemlich sicher, dass da ein ordentlicher Preis herauskommt. Denn das ist eine Sensation. Wenn ich mir die getragenen Hundertwasser-Schlapfen anschaue, noch dazu in unterschiedlicher Größe - das ist fast ein Jahrhundertfund, oder?"
Oder? Der Dame sei der unverhoffte Reichtum vergönnt. Aber mit Verlaub, ein Jahrhundertfund wäre das, wenn sie nicht in einer räudigen Zeitung vom 5. August 1988 eingewickelt gefunden wäre, sondern in einem Sackerl von Marcel Prawy. Oder?