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Sanktionen: Iran gelassen

Von WZ-Korrespondent Arian Faal

Politik

Keine Furcht vor Strafmaßnahmen. | Paris/Teheran. Während die Staatengemeinschaft in diesen Tagen im UN-Sicherheitsrat damit beschäftigt ist, geeignete Maßnahmen gegen Nordkorea und den Iran zu erörtern, scheint Teheran etwaigen Sanktionen gelassen entgegenzusehen. Hossein Schariatmadari, 56, Exponent der Hardliner um den religiösen Führer Ali Khamenei und langjähriger Herausgeber der Zeitung "Keyhan", spricht sogar von einem "Westen, der uneiniger ist denn je."


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Wie er zu diesem Schluss kommt, erklärt der für seine antiwestlichen Kolumnen bekannte Journalist sehr nüchtern. Seit der letzten Iran-Resolution im Sicherheitsrat seien drei Monate vergangen und die Sitzungen in London, Moskau, Paris und New York wären allesamt ergebnislos geblieben. Das jüngste Außenministertreffen am Freitagabend in London sei zudem eine "technologische Niederlage in jeder Hinsicht gewesen", weil US-Außenministerin Condoleezza Rice aufgrund von technischen Problemen mit ihrem Flugzeug verspätet aus Bagdad kam und der russische Außenminister Sergej Lawrow nur seinen Stellvertreter schickte. In der Diplomatensprache sei dies Zeichen des Protests, so Schariatmadari.

In dieselbe Kerbe schlug auch Irans Präsident Mahmud Ahmadi-Nejad. Im Vorjahr sei der Iran noch ernsthaft bedroht gewesen, sogar militärisch. Heute drohte im schlimmste Fall ein Wirtschaftsboykott. Doch es sei höchst fraglich, ob diejenigen, die dies wollten, sich damit durchsetzen könnten. Für den Fall der Fälle sehen iranische Spitzenpolitiker das Land allerdings "bestens vorbereitet".