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Sätze, die Trainer eher nicht gerne hören sollten

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

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Wann merkt ein Trainer, dass es eng wird? Wenn die Vereinsführung sich demonstrativ hinter ihn stellt - von dort lässt es sich halt ganz leicht die Hack’ln ins Kreuz hauen. Aktuell zu sehen bei Peter Zeidler: Noch am Mittwoch, einen Tag nach dem 1:1 gegen den WAC, betonte Christoph Freund, der sportliche Leiter Red Bull Salzburgs: "Es gibt keine Trainerdiskussion." Vielmehr werde man die ganze Energie in die letzten beiden Spiele vor dem Winter legen. Keine 24 Stunden später war Zeidler Geschichte und durch den bisherigen Liefering-Coach Thomas Letsch interimistisch ersetzt. Dabei hatte die Mannschaft in der Zwischenzeit gar nicht die Chance auf eine Blamage, es war lediglich das eingetreten, was man auch hätte vorausahnen können: dass man beim Zuschauen den Herbstmeistertitel an die Austria verliert. Doch das mit der Vorausahnung ist in Salzburg ohnehin so eine Sache. Bei der Präsentation von Zeidler hatte man noch von dessen Vorzügen geschwärmt, die da wären, er kenne die Philosophie des Vereins in- und auswendig, kenne viele Spieler und sei zudem als erster Trainer in der Red-Bull-Ära aus dem eigenen Stall ein Signal für Kontinuität. Nun ist er auch der erste Coach in diesen zehn Jahren, der seinen Sessel schon vor dem Frühjahr räumen muss; vielleicht ist auch das ein Signal. Jedenfalls kann sich Zeidler nun zurücklehnen, Peinlichkeiten wie weitaus prominentere Trainer erspart er sich: Rafael Benítez steht etwa bei Real Madrid in der Kritik, am Mittwoch setzte er im Cup-Spiel gegen Cádiz - neben dem Österreicher Philipp Lienhart, der beim 3:1 sein Debüt in der A-Mannschaft gab - auch den gesperrten Dimitri Tscheryschew ein, Real droht nun der Ausschluss aus dem Bewerb. Und Benítez? Erst vor zwei Wochen sagte Vereinschef Florentino Pérez nach dem 0:4 gegen Barcelona wörtlich: "Wir stehen voll hinter ihm." Nun ja.