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Schura-Rat kippt Verbot auch an öffentlichen Schulen im Königreich.
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Das Verbot von Sport-Unterricht für Mädchen an öffentlichen Schulen in Saudi-Arabien ist Vergangenheit. Der 150-köpfige Schura-Rat, in dem seit 2013 erstmals auch 30 weibliche Mitglieder vertreten sind, hat die Einführung landesweit beschlossen. Der Unterricht soll einem Bericht von "Arab News" zufolge nach islamischen Regeln und Traditionen ablaufen und nur von Frauen geführt werden.
Die hitzig geführte Debatte bekam im vergangenen Jahr frischen Wind, als sich anerkannte Gelehrte positiv über Sport wie zum Beispiel Schwimm-Unterricht für Schülerinnen äußerten. Der müsse allerdings strikt von der Öffentlichkeit abgehalten werden. Seitdem hatte das Unterrichtsministerium den Sport-Unterricht an einigen Privatschulen genehmigt. Angeregt wurde die Debatte auch durch die steigende Fettleibigkeit in Saudi-Arabien.
Im islamischen Königreich sind viele Konservative prinzipiell gegen eine Teilnahme von Mädchen an sportlichen Aktivitäten. Ihnen zufolge sei es nicht im Sinne der "Traditionen des Landes". Im Koran jedoch ist zu dem Thema nichts zu lesen.
Jetzt müssen Mütter ihre Töchter nur noch zum Sport-Unterricht fahren dürfen, merkt der Journalist Karim El-Gawhary auf Twitter treffend an.