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Scania soll Irak beliefert haben

Von WZ Online

Politik

Der schwedische LKW-Hersteller Scania hat zur Zeit laufend Probleme. Nach einem schlechten dritten Quartal heißt es nun, dass das Unternehmen gegen die bis 2003 gültigen UNO-Sanktionen gegen den Irak verstoßen habe. Schwedische Behörden sollen davon gewusst haben, berichtete das schwedische Radio am Donnerstag.


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Laut eines internen Memos nutzte Scania ein russisches Unternehmen als Fassade, nachdem der Irak begonnen hatte, von Unternehmen, die am UNO-Programm Öl für Lebensmittel teilnehmen wollten, illegale Kommissionen zu verlangen. Für die Zahlung der Kommissionen war dann das russische Unternehmen verantwortlich. "Dies ist ein Weg, die Sanktionsbestimmungen der UNO zu umgehen", sagte Staatsanwalt Nils-Eric Schultz, der wegen möglicher Sanktionsverstöße des Unternehmens ermittelt.

Dem Scania-Memo zufolge wurde die Firma bei Entwicklung dieser Lösung von Mitarbeitern des schwedischen Außenministeriums und des Zentralamtes für Außenhandel unterstützt. Vertreter beider Behörden bestritten gegenüber dem schwedischen Rundfunk von der Lösung gewusst zu haben.

Offiziell verkaufte das von Volkswagen kontrollierte schwedische Unternehmen an die russischen Partner 17 LKWs und 125 Busse, die aber direkt in den Irak geliefert wurden. (APA)