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Schadenfreude in hohen Dosen

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

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In Zeiten wie diesen will man wirklich kein Salzburger sein, zumindest keiner der Red-Bull-Fraktion. Da wurden in den vergangenen Tagen alle bisherigen Anläufe Salzburgs auf die Champions League rauf- und runtererzählt, die in Bauchflecken endeten; und nun, da man alle Neune erreicht hat, braucht man für den Spott nicht erst zu sorgen. In den sozialen Medien wird der Meister mit Häme übergossen, da sage mal einer, Red Bull Salzburg entwickle nicht doch eine Tradition, ist noch einer der harmloseren Kalauer. Das Aus gegen Düdelingen 2012 bleibt der peinlichste Moment, das 1:2 nach Verlängerung gegen Dinamo Zagreb nach verdienter Führung, einer starken ersten Hälfte, den verletzungsbedingten Auswechslungen von drei Leistungsträgern und einem ausgebliebenen Elfmeterpfiff ist aber sicher der bitterste. Das klang auch in den Aussagen der Spieler nach, die mit mangelndem Glück und dem Schiedsrichter haderten (Valentino Lazaro: "Ich weiß nicht, wie schwindlig dem war") und Weltuntergangsstimmung vermittelten. Zweideutig war auch die Antwort von Trainer Óscar García auf die Frage, ob er auch im nächsten oder übernächsten Jahr einen Anlauf auf die Champions League mit Salzburg unternehmen werde. García hat zwar seinen Vertrag erst bis 2018 verlängert, dennoch sagte er: "Das hängt auch von den Ambitionen des Klubs ab." Diese dürfen nun tatsächlich hinterfragt werden - spätestens, wenn RB Leipzig um die Champions-League-Plätze spielt, könnte Dietrich Mateschitz die Lust an Salzburg verlieren. Man mag von ihm und seinem Red-Bull-Imperium halten, was man will. Doch Schadenfreude wäre dann fehl am Platz.