China spricht von Spionage, will aber die US-Drohne zurückgeben.
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China will eine in internationalen Gewässern beschlagnahmte US-Forschungsdrohne zurückgeben. Eine entsprechende Übereinkunft sei in direkten Gesprächen erzielt worden, bestätigte das Pentagon. Gleichzeitig prangerte China Amerikas "langjährige" Praxis "militärischer Erkundungen aus nächster Nähe" in von China beanspruchten Gewässern an. Peking forderte ein Ende dieser Aktivitäten.
Das Verteidigungsministerium in Bejing kündigte laut staatlicher. Nachrichtenagentur Xinhua eine Rückgabe "auf angemessene Weise" an, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Zugleich warf es Washington in einer schriftlichen Erklärung eine "unangebrachte" Dramatisierung des Vorfalles vor.
Nach Angaben des Pentagons hatte das US-Militär das unbemannte Fahrzeug im Zuge von "Routine-Operationen" im Südchinesischen Meer nahe den Philippinen zum Sammeln von ozeanografischen Daten eingesetzt. Es wollte die Drohne gerade bergen, als die Besatzung eines chinesischen Marineschiffes eingriff.
Der Vorfall spielt vor dem Hintergrund eines angespannten Verhältnisses Chinas und der USA. Der designierte US-Präsident Donald Trump hatte Peking mit einem direkten Telefonat mit Taiwan verärgert und danach die Ein-China-Politik der USA infrage gestellt.
Am Samstag äußerte sich der Republikaner via Twitter auch zur Beschlagnahme der Drohne. Sie sei in internationalen Gewässern von China "gestohlen" worden, schrieb Trump und sprach von einem "bisher einmaligen" Vorgang.