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Scharinger: "Mir tun die Bayern ein wenig leid"

Von Petra Medek, Geinberg

Wirtschaft

Die Raiffeisen Landesbank Oberösterreich (RLB OÖ) baut ihr Geschäft in Bayern weiter aus. Mit Angeboten für Firmenkunden und vermögende Privatkunden ist die Bank beim süddeutschen Nachbarn gut unterwegs und will in dieser Region heuer um weitere 30% zulegen.


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Er werde oft gefragt, wieso er in Deutschland expandiere, doch man dürfe nicht alle deutschen Bundesländer über einen Kamm scheren. Denn entgegen gesamtdeutschen Daten verzeichne der süddeutsche Nachbar ein "ordentliches Wirtschaftswachstum", betonte RLB OÖ-General Ludwig Scharinger beim RLB OÖ-Medienwochenende in Geinberg. "Mir tun die Bayern schon ein wenig leid, wenn sie könnten, würden sie sich vielleicht selbstständig machen", so Scharinger mit einem Augenzwinkern. Zusätzlich zu den Standorten in München, Landshut, Nürnberg, Passau und Regensburg sind weitere Filialen in Ulm und Würzburg geplant.

Derzeit betreut die oberösterreichische Bank in Bayern 5.775 Kunden, der überwiegende Teil davon sind Firmenkunden (4.100), der Rest sind vermögende Private. Ein Retailgeschäft schließt Scharinger nach wie vor aus. Das Bayern-Geschäft trägt laut Scharinger rund 10% zum Betriebsergebnis der RLB bei, das in diesem Jahr von 122 auf mindestens 130 Mio. Euro gesteigert werden soll - "Ich hoffe aber, dass hier noch ein Gupf dazu kommt", gibt sich der RLB-General zuversichtlich.

Keine Rückflüsse gebe es hingegen aus dem Geschäft in Tschechien, dort werde noch kräftig investiert. Als Nummer 6 in der tschechischen Bankenlandschaft mit derzeit 49 Filialen will die RLB heuer um 15% zulegen. Das Zweigstellennetz soll auf 60 Standorte ausgebaut werden. Um heimische Firmen, beispielsweise die VA Tech, zu begleiten, wurde vor kurzem auch in Indien eine Repräsentanz eröffnet, erläuterte Scharinger weitere Expansionschritte der RLB OÖ, die ihren Aktionsradius auf 500 km (früher: 300 km) erweitert hat.

Auch bei Private Public Partnerships (PPP) mischt die RLB OÖ weiter kräftig mit. Insgesamt sind 337 Projekte mit einem Investitionsvolumen von 2,36 Mrd. Euro in Umsetzung. Im Inland zählt das UKH Linz mit 202 Mio. Euro Volumen zu den größten Projekten, in Bayern realisiert die RLB OÖ gerade ihr drittes PPP-Modell.