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Schatten und Wegbereiter

Von Tamara Slavik

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Hermann Maier war eine Reizfigur, ein Unbequemer, der es mit seinem Ego bisweilen übertrieben und damit angeeckt hat. Bei Trainern, Medien, Fans, vielleicht auch bei Kollegen, die von Glück sagen können, wenn sie von der ewigen "Was-sagen-Sie-zum-Hermann?"-Frage einiger wenig einfallsreicher TV-Reporter nicht Albträume bekamen. Andererseits: Was hätte man in seiner Glanzzeit anderes tun können als staunen? Maier war seiner Zeit voraus, ehe er von ihr eingeholt wurde. Er war nicht nur Schatten für viele Talente, sondern auch Wegbereiter. Jemand, der nicht mit Intellekt hausieren ging, sondern den Lausbuben mit Bauernschläue gab, sich aber zu wichtigen Themen zu Wort meldete, wenn er was zu sagen hatte. Und: Ein wirklich guter Skifahrer. Hermann Maier wird dem Weltcup fehlen. Mit all seinen Ecken und Kanten.