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Es war von Anfang an klar, dass es bei der Mariahilfer Straße um viele unterschiedliche Interessen geht. Dass die, die dort einkaufen, genauso mitreden wollen wie jene, die dort ihre Waren und Dienstleistungen verkaufen. Nicht zu vergessen all jene, die die Mariahilfer Straße passieren, um vom 15. in den 1., vom 7. in den 1. oder vom 4. in den 8. Bezirk zu kommen. Und dann noch die, die dort wohnen. Daher gab es Studien und Bürgerbeteiligungsprozesse, Dialogboxen und Befragungen (zumindest der Anrainer der Querstraßen). Doch dann gab es niemanden, der gesagt hat, so ist das jetzt und so wird das umgesetzt. Niemanden, der gesagt hat, die Zukunft der Mobilität in der Stadt gehört den Fußgängern und Radfahrern, niemanden, der Zahlen zu einkaufsfreudigen Fußgängern und Radfahrern präsentiert hat. Stattdessen wurde der Ur-Wiener-Angst vor Veränderung Platz gegeben und dem vorsichtigen "Schauma mal". Mag ja sein, dass die Strategie des Ausprobierens und Testens funktioniert. Dass bei der Evaluation im Herbst herauskommt, die Nutzer wollen eine reine Fußgängerzone, dass damit die Argumente der Beharrer ausgestochen werden können. Besser für den Frieden zwischen den Verkehrsteilnehmern wäre es gewesen, Nägel mit Köpfen zu machen, die Gehsteige zu verbreitern, eine Fußgängerzone ohne Kompromisse zu machen - und auch den Bus von Anfang an aus dieser zu verbannen.