Maribor bietet Einblicke in Geschichte und Gegenwart der slowenischen Minderheit.| Ausstellung läuft bis 14. September.
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Maribor. Seit fast vier Wochen bietet die europäische Kulturhauptstadt Maribor mit der Ausstellung "Schauen, was sie machen" (auf slowenisch "Gledat, kaj delajo") einen Einblick in die Geschichte und die Gegenwart der slowenischen Volksgruppe in der Steiermark. Die Kuratorin Elisabeth Arlt vom steirisch-slowenischen Kulturverein Pavelhaus ist mit dem bisherigen Besuch der Ausstellung zufrieden. "Die Resonanzen sind sehr, sehr positiv", so Arlt zur APA.
"Viele BesucherInnen wussten gar nicht, dass es - neben Kärnten - auch eine so lebendige slowenischsprachige Minderheit in der Steiermark gibt." Damit sei das Ziel der Ausstellung bisher auch erreicht worden, so die Kuratorin. Die Ausstellung wollte die nahezu in die Vergessenheit geratene Geschichte der slowenischsprachigen Bevölkerung in der Steiermark wieder ins Bewusstsein rufen und auf ihre lebendige Gegenwart aufmerksam machen. Eine Bilanz werde man aber erst mit Ende der Ausstellung ziehen können, fügte Arlt hinzu. Die Ausstellung kann noch bis zum 14. September im ehemaligen Casino in Maribor täglich besichtigt werden.
"Kleine Burg"
Die Steiermark hat seit jeher eine durch seine geografische Lage bedingte slawische Geschichte, die sich auch von zahlreichen Orts-, Berg- und Flussnamen herleiten lässt. Darauf wird der Besucher bereits beim Eintreten in die Schau aufmerksam gemacht, indem viele dieser Namen zweisprachig aufgezählt werden. Auch der Name der Landeshauptstadt Graz zeigt auf ihr slowenisches Erbe: auf Slowenisch heißt es Gradec, was "kleine Burg" bedeutet.
Die Schau führt den Besucher durch die wechselvolle Geschichte und die Gegenwart der slowenischen Minderheit im Süden der Steiermark, die stärker als jene in Kärnten dem Assimilierungsdruck unterlag. Es wird dargestellt, wie die Existenz der Slowenen mit der nach dem Ersten Weltkrieg erfolgten Grenzziehung zunehmend verschwiegen und die slowenische Sprache aus dem öffentlichen Leben in den privaten Rahmen zurückgedrängt wurde.
<br style="font-weight: bold;" /> Mehrsprachigkeit als Mehrwert
Trotz solcher Entwicklung kann die Ausstellung aber mit Optimismus abgerundet werden: in den letzten Jahren erinnern sich nämlich die Bewohner der einst zweisprachigen Gebiete wieder an ihre Wurzeln und erkennen Mehrsprachigkeit als Mehrwert. Das slowenische Kultur- und Vereinsleben in der Steiermark ist heutzutage durch zahlreiche Aktivitäten wie Theateraufführungen, slowenische Messen und verschiedene kulturelle zweisprachige Veranstaltungen wieder lebendig. Außerdem steigt das Interesse am Erlernen der slowenischen Sprache.
Let's see what they are doing: Slovenians in Austrian Stryria.