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Dank an Bernhard Trebuch für seinen Rückblick auf einige Pioniere der sogenannten Alten Musik. Legendär Josef Mertin und das Wr. Kammerorchester mit dem "3. Brandenburgischen" in einer Aufnahme aus 1950. Keine wilde Hatz nach Noten wie heute oft verbrochen, sondern ein Ausmusizieren des tönenden Kosmos' J. S. Bachs. Wahrhaft himmlisch die anschließenden Chor-Klänge Guillaume Dufays. Damit war der Abend schon einmal gerettet.
Was das Fernsehen angeht, wird's oft erst um 22 Uhr herum interessant. Dann beginnen die sehenswerten Magazine, Filme und sonstigen Kostbarkeiten. Als eine von diesen entpuppte sich um 21.45 Uhr der witzig-skurrile Kurzfilm "Als ob" auf 3sat. Dazu die ziemlich erfreulichen Champions-League-Zwischenstände via Teletext - ManU, Real! Doch alles nur Überbrückung der Wartezeit auf die dritte Ausgabe von Elke Heidenreichs "Lesen!" Engagiert legte sie sich wieder ins Zeug, schwärmte und empfahl. Doch um halb elf war uns das einheimische Hemd näher. Über das Engagement für Asylanten berichtet "Am Schauplatz". Verfolgte und Entwurzelte (über)leben in vorläufiger Sicherheit, warten auf Bescheide. Zittern, verschwinden wieder oder bereiten sich bewusst auf das Leben hierzulande vor wie der 17-jährige Afghane, der damit spekuliert, dass ihn das "alternde Österreich" bald brauchen wird. Am bewegendsten die Blicke in die Gesichter der Tschetschenien-Flüchtlinge, dazu ihre schaurigen Geschichten aus der Heimat. Die berührende, kaum kommentierte Abschluss-Szene zeigte eine soeben abgeschobene Kosovarin mit Kleinkind. Interessant, dachte sich der Zuschauer, wäre eine Folgereportage von der anderen Seite der Medaille - aus dem Schauplatz Innenministerium. Erst dann würde wohl ein Schuh daraus.
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