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Schausberger geht, Haslauer folgt nach

Von Alexandra Grass

Politik

Salzburgs Landeshauptmann Franz Schausberger zog gestern die Konsequenzen aus der Wahlniederlage der ÖVP bei der Landtagswahl: Er tritt zurück. Sein Nachfolger an der Spitze der Landespartei soll Wilfried Haslauer werden. Unterdessen hat sich Bundeskanzler Wolfgang Schüssel enttäuscht über die Ergebnisse der Volkspartei bei den Wahlen in Kärnten und Salzburg gezeigt. Gleichzeitig wies er die Deutung der Opposition - aber auch von Teilen der ÖVP -, es habe sich um bundespolitische Testwahlen gehandelt, zurück.


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Während sich die ÖVP-Landesparteien auf Ursachenforschung begaben, blieb weiterhin ungewiss, wer sich in Kärnten an der Kür eines neuen alten Landeshauptmanns Haider beteiligt. Man müsse sich anschauen, wie das Programm für Kärnten aussehe, das dem Land aufgrund des Wählervotums Stabilität und Sicherheit gebe, meinte Schüssel. Für Alfred Gusenbauer hat der Landesfürst "zweifelsfrei" Anspruch auf eine weitere Amtsperiode, "aber kein Anrecht". Ob die SPÖ diesen unterstütze hänge für den Parteivorsitzenden davon ab, welches Angebot Haider mache.

Die Ansicht, dass es sich um bundespolitische Testwahlen gehandelt habe, "wäre nicht in Ordnung, das sieht der Wähler nicht", stellte unterdessen Schüssel fest. Eine Mitverantwortung der Bundespolitik für das Ergebnis in Kärnten und Salzburg sieht hingegen Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl: "Was am Beginn des Jahres passiert ist, hat das Vertrauen nicht gerade gestärkt." Auch Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll ortet ein "Alarmsignal" für die ÖVP. Man könne jetzt nicht zur Tagesordnung übergehen. Der Wahlsonntag sei "sicher ein schmerzlicher Tag für die ÖVP gewesen", stellte ebenso Landwirtschaftsminister Josef Pröll fest. Keine Notwendigkeit für Konsequenzen auf Bundesebene gibt es für Wiens ÖVP-Obmann Alfred Finz.

Gabi Burgstaller streuten ihre Parteikollegen Rosen: Das SPÖ-Team in Salzburg sei nun "breiter und bunter", zeigte sich Gusenbauer zufrieden.