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Scheiden tut weh

Von Tamara Arthofer

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WZ Tamara Arthofer
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Geht er oder geht er nicht? Gerüchte über eine Trennung zwischen Lionel Messi und dem FC Barcelona hat es zuletzt immer wieder gegeben; nach der peinlichen Demontage der Katalanen durch den FC Bayern (2:8) im Champions-League-Viertelfinale haben sie wieder Fahrt aufgenommen. Die Geschichte der Entzweiung der einst so symbiotischen Partnerschaft dauert freilich schon länger an. Und sie hat nicht nur mit dem zuletzt - gemessen an den Ansprüchen - mageren Abschneiden zu tun.

Messi hatte wiederholt Transfers gefordert, die nicht eingetroffen sind, hatte Klubführung und sportliche Leitung mehr als durch die Blume kritisiert. Dass Klubchef Josep Maria Bartomeu nun einem Radiosender die Ablöse von Trainer Quique Setien steckte, noch bevor diese offiziell vollzogen wurde, wird Messi nicht beschwichtigen. Vielmehr ist auch das ein Symptom eines Problems, das sich wie ein roter Faden durch die jüngere Vergangenheit der Blaugrana zieht: die mangelhafte Kommunikation.

Auch in Messis Fall hatte man den Eindruck, dass die Beteiligten einander den Stand der Dinge lieber über die Medien ausrichten, anstatt sich an einen Tisch zu setzen und Klartext zu reden. In so einem Fall ist es dann bis zur Trennung nur noch ein kurzer Weg. Eine Blitzscheidung dürfte allerdings teuer werden - nicht nur für die Beteiligten. Denn in Messis Vertrag ist eine fixe Ablösesumme von mehreren hundert Millionen Euro festgeschrieben. Doch Barca ist in der Zwickmühle: Im kommenden Jahr könnte er ablösefrei gehen. Es wäre wohl das Horrorszenario für den Verein.