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Hierzulande sollte man ja nicht zu laut lästern. Denn in österreichischen Castingshows sind Jurymitglieder auch nicht immer ganz nachvollziehbar ausgewählt. Man denke etwa an die berüchtigte Ballerina, deren größtes Talent darin besteht, eine willige Society-Kamera aufzuspüren, die aber trotzdem in der "Großen Chance" andere Talente beurteilt. Bisher ist hier aber noch keiner auf die Idee gekommen, die "Popstars" hatte. Für die zehnte Staffel dieses Prototyps der "Ich singe mal Mariah Carey nach, wachle mit den Händen und werde dann ein Superstar"-Shows hat man ehemalige Gewinner in die Jury geladen.
Hämische Zeitgenossen mögen meinen, dass hiermit die Desillusionierung der angehenden Popstars gefördert werden könnte, sind diese Ehemaligen doch Menschen, deren Karriere im besten Falle in einer Teilnahme beim Dschungelcamp kulminiert ist. Im Normalfall sind sie einfach "An einer Musikkarriere Gescheiterte". Oder "Spektakulär an einer Musikkarriere Gescheiterte".
Andererseits könnte man auch sagen, das ist ein recht ehrlicher Zugang. Wer könnte besser einschätzen, wer von den eifrigen Vorsängern für ein solches Schicksal gewappnet ist, als diese Spezialjury. Und: Die Kandidaten dieser "Popstars"-Staffel wissen schon, was auf sie zukommen wird. Die können nicht sagen, sie wären nicht gewarnt worden. Außerdem ließe sich das Modell durchaus importieren. Ein gewisser Herr Tschuggnall würde sich über ein bisschen Medienpräsenz sicher freuen. Wer sich nicht erinnert: Der Mann hat das erste "Starmania" gewonnen.