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Schenz: "Niemand hört uns zu"

Von Matthias Bernold

Wirtschaft

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Logistiknachteil, die geringe Liberalisierung des Shopgeschäfts, eine zu hohe Tankstellendichte und teure Umweltauflagen würden laut OMV-Chef Richard Schenz rechtfertigen, daß der Sprit bei uns

pro Liter um 70 bis 80 Groschen teurer sein müßte als im Ausland.

Betriebswirtschaftlich sei der aktuelle Benzinpreis nicht zu rechtfertigen. Vielmehr habe man sich "massivem politischen Druck" gebeugt, erklärt Schenz. "Diese Aktion kostet uns 250 Millionen

Schilling".

Warum der Benzinpreis um rund 80 Groschen höher sein müsse, könne er "locker erklären", aber: "Niemand hört uns zu, weil niemand das hören will". Im Detail: Der "auch in der WIFO-Studie von Puwein

zugegebene" Logistiknachteil · "Wir liegen nun einmal nicht am Meer" · verursache 25 Groschen je Liter. Die "reaktionäre Behandlung" des Shopgeschäfts schlage sich mit 15 Groschen zu Buche, mit

weiteren 15 Groschen die zu hohe Tankstellendichte. Von den derzeit etwa 3.000 österreichischen Stationen sei rund ein Drittel überflüssig. Schließlich erhöhten Umweltauflagen, die weit über dem EU-

Durchschnitt lägen, den Preis um weitere 25 Groschen. Schenz nannte doppelwandige Tanks, die obligatorische Gasrückführung · "bei uns bei Markenstankstellen überall, in Frankreich etwa bei einer von

100 Stationen" · und Abwasserbestimmungen als Beispiele. Wie hoch er sich den Benzinpreis wünscht, ließ Schenz offen. Aber selbst bei 80 Groschen mehr liege die Verzinsung des eingesetzten Kapitals

nur bei wenig berauschenden 2,1%.